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# taz.de -- Wir-Sind-Helden-Sängerin Judith Holofernes: "Die ist bestimmt auch…
> Judith Holofernes ist Popstar. Und Mutter. Die Sängerin der Band Wir sind
> Helden hält Kinder und Karriere immer noch für schwer vereinbar. Das sei
> sicher auch bei Ursula von der Leyen nicht anders.
Bild: "Ich kann nicht in Zehlendorf wohnen": Judith Holofernes.
Judith Holofernes hält es immer noch für fast unmöglich, Karriere und
Kinder miteinander zu vereinbaren. „Ich fühle gerade eine starke
Verpflichtung zu beweisen, dass das alles eben nicht funktioniert. Ich bin
im Arsch, jetzt schon wieder!“, sagt die Sängerin der Band Wir sind Helden
im sonntaz-Gespräch. „Dieses ständige Unterwegssein mit den Kindern. Dass
man keinen Alltag hat. Man kann wenig selbst gestalten. Man hat
Schwierigkeiten, in den Fahrersitz zu kommen“, beklagt Holofernes.
Berufliches mit der Familie in Einklang zu bringen, erscheint ihr
„wahnsinnig energieaufwendig“. „Und es ist für die Frauen schwieriger als
für die Männer“, sagt die Musikerin.
Mit ihrem Mann, dem Schlagzeuger der Band, Pola Roy, stritt die Sängerin
darum, ob die kleine Familie nicht ins Grüne ziehen solle. „Und das war der
erste Moment, wo das bei uns kurz richtig gekracht hat“, sagt Holofernes im
sonntaz-Gespräch. Roy sei in einem Karlsruher Vorort aufgewachsen und habe
deshalb vorgeschlagen, das Berliner Statdtzentrum zu verlassen. „Aber ich
hab gesagt: "Ich kann nicht in Zehlendorf wohnen", erzählt Holofernes. „Da
hat er relativ schnell gemerkt, dass er das auch nicht möchte.“
Egal wie man seine Kindheit empfunden hat, sagt Holofernes, später versuche
man, auf Umwegen eine Identifikation damit herzustellen. Mittlerweile sei
die Kinderbetreuung geregelt: „Pola hat kein Problem damit, sich
rauszuziehen für die Kinder. Das trifft sich gut. Es ist auch klar, dass
ich in der Band unersetzlich bin.“
Auf die Frage, wie die ehemalige Bundesfamilienministerin Ursula von der
Leyen ihre Karriere mit den sieben Kindern vereinbart habe, sagt
Holofernes: „Keine Ahnung, die ist bestimmt auch im Arsch.“
Im sonntaz-Gespräch erzählt Holofernes außerdem von ihren Erlebnissen im
Tourbus, von Babybrei, Kinderbetten und von der spießigen Moral linker
Konsumkritiker.
17 Sep 2010
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