# taz.de -- Hartz IV Gesetzentwurf: Regierung schlüsselt Bildungspaket auf | |
> Das Bildungspaket für Kinder im Hartz-IV-Bezug: 30 Euro pro Jahr stehen | |
> Kindern im Schnitt für Klassenausflüge zur Verfügung, 120 Euro für | |
> Musikschule oder Sportverein. | |
Bild: 100 Euro im Jahr stehen pro Kind für Schulmaterialien zur Verfügung. | |
BERLIN taz | Die Bundesregierung hat am Mittwoch die Kosten des | |
Bildungspakets für die rund 1,7 Millionen Kinder im Hartz-IV-Bezug | |
aufgeschlüsselt. Für das Paket sind 2011 insgesamt 620 Millionen Euro | |
vorgesehen. | |
48 Millionen Euro entfallen demnach auf eintägige Klassenausflüge. Man | |
rechne pro Kind mit 30 Euro jährlich, teilte Ralf Brauksiepe (CDU), | |
parlamentarischer Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, mit. 79 | |
Millionen Euro sind für Nachhilfeunterricht eingeplant, 117 Millionen Euro | |
für den Zuschuss zu Mittagessen in Kitas oder Schulen. Dazu kommen 244 | |
Millionen Euro für Gutscheine, damit Kinder in Musikschulen oder | |
Sportvereine gehen können. Für jedes Kind seien das 10 Euro im Monat, sagte | |
Brauksiepe. | |
125 Millionen Euro stehen zudem für das Schulbasispaket bereit: pro Kind | |
100 Euro im Jahr, um Schulmaterialien zu kaufen. Allerdings ist immer noch | |
offen, ob Familien, die kein Hartz IV, aber den Kinderzuschlag beziehen, | |
für ihre Kinder weiterhin das Schulbasispaket erhalten. Betroffen von der | |
Frage sind rund 300.000 Kinder, die bisher Anspruch auf das Geld hatten, im | |
neuen Hartz-IV-Gesetz jedoch rausgefallen sind. "Die abschließende | |
fachpolitische Bewertung steht noch aus", kommentierte Brauksiepe. | |
Erwachsene Hartz-IV-Bezieher könnten unterdessen ab Sommer 2011 mit einer | |
weiteren Erhöhung des Regelsatzes rechnen. Darauf verwies am Mittwoch die | |
Süddeutsche Zeitung. Grund ist der neue Anpassungsmechanismus. Danach soll | |
die jährliche Regelsatzsteigerung zum 1. Juli eines jeden Jahres in Zukunft | |
zu 70 Prozent an die Preissteigerung und zu 30 Prozent an die Entwicklung | |
der Nettolöhne gekoppelt werden. Bisher war die Rentenentwicklung | |
ausschlaggebend dafür, um wie viel die Sätze ansteigen. | |
Banker rechnen für dieses Jahr mit einer durchschnittlichen Preissteigerung | |
von etwa einem Prozent. Die Nettolöhne sind laut Statistischem Bundesamt im | |
ersten Halbjahr um durchschnittlich 3,7 Prozent gestiegen. Selbst bei einer | |
vorsichtigen Kalkulation, so die SZ, könnten die Regelsätze zum ersten Juli | |
2011 demnach um 1,5 Prozent steigen. Nach der geplanten Erhöhung um fünf | |
Euro auf 364 Euro zum 1. Januar kämen also noch einmal rund 5,50 Euro dazu, | |
sodass der Regelsatz auf knapp 370 Euro anstiege. Das Arbeitsministerium | |
bezeichnete die Zahl als "Spekulation". | |
6 Oct 2010 | |
## AUTOREN | |
Eva Völpel | |
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