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# taz.de -- Porträt Stephanie zu Guttenberg: Die adlige Jägerin
> Ab Donnerstagabend läuft bei RTL II das neue Format "Tatort Internet -
> Schützt unsere Kinder". Freifrau zu Guttenberg steht darin als Expertin
> mit Rat und Tat zur Seite.
Bild: Gegen Kinderpornos im TV-Einsatz: Stephanie zu Guttenberg.
Stephanie zu Guttenberg ist der Grund, warum bei RTL II die Sektkorken
knallen. Die Frau von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
(CSU) frönt für den Privatsender der noblen Aktivität des Jagens:
"Stephanie zu Guttenberg jagt Kinderschänder im TV", titelte Bild. Ab
Donnerstagabend läuft bei RTL II das neue Format "Tatort Internet - Schützt
unsere Kinder". Freifrau zu Guttenberg steht darin als Expertin mit Rat und
Tat zur Seite. Neben dem Moderator Udo Nagel, ehemaliger Hamburger
Innensenator und Polizeipräsident, führt sie in der ersten Folge durch die
Sendung, die Pädophile in die Falle lockt. Mit fiktiven Profilen in
Chatrooms werden in zehn Folgen 60 potenzielle Triebtäter geködert und vor
laufender Kamera zur Rede gestellt.
Mit der Sendung will die 33-jährige Adelige aus München erreichen, dass das
sogenannte Cyber-Grooming, also das Sich-Ranmachen an Kinder im Internet,
unter Strafe gestellt wird: "Unsere Kinder und Jugendlichen sitzen da
regelrecht auf dem Präsentierteller für potenzielle Täter, bekommen von
erwachsenen Männern Sexfotos, Pornofilme zugeschickt", so Guttenberg in
einem Interview. Gegen Kinderpornografie kämpft seit 2003 auch die deutsche
Sektion des Vereins "Innocence in Danger" - dessen Präsidentin Guttenberg
ist. Mit dem BKA versuchte sie in der Vergangenheit unter anderem eine
Sperrung kinderpornografischer Seiten im Internet zu erwirken.
Die deutsch-schwedische Ururenkelin von Otto von Bismarck, die fünf
Sprachen fließend spricht und selbst Mutter zweier Kinder ist, hat damit
bereits zum zweiten Mal ihrem Verein "Innocence in Danger" zu einer breiten
Öffentlichkeit verholfen. Im September stellte sie in Berlin ihr Buch
"Schaut nicht weg! Was wir gegen sexuellen Missbrauch tun müssen" vor. Auch
Freiherr zu Guttenberg war dabei. Das "Duracell-Paar" (Spiegel), das sich
in den Medien zu inszenieren weiß, lernte sich übrigens auf der Loveparade
kennen.
Neben viel Lob für ihr Engagement gegen Kinderpornografie erntete Stephanie
zu Guttenberg auch Kritik, unter anderem dafür, dass sie ausgerechnet der
Bild den Vorabdruck ihres Buchs überließ.
7 Oct 2010
## AUTOREN
Diana Aust
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