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# taz.de -- Studie zum Welternährungsgipfel: Eine Milliarde Hungernde auf der …
> Vom Ziel, die Zahl der Hungernden zu halbieren, ist die Welt laut einer
> neuen Studie weit entfernt. Besonderes Problem: Unterernährung von
> Kindern.
Bild: Welthunger: Laut einer neuer Studie weiterhin ein ungelöstes Problem
BERLIN taz | Fast eine Milliarde Menschen weltweit leiden Hunger. Das ist
das Ergebnis einer Studie, die das International Food Policy Research
Institute in Washington, die irische Hilfsorganisation Concern Worldwide
und die deutsche Welthungerhilfe anlässlich eines einwöchigen
Welternährungsgipfels der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation
(FAO) vorgelegt haben. Dieser begann am Montag.
Der Welthunger-Index basiert auf Daten zur Anzahl unterernährter Menschen,
untergewichtiger Kinder und zur Kindersterblichkeit. Besonders dramatisch
sei die Situation in 29 Ländern, allen voran in der Demokratischen Republik
Kongo, wo drei Viertel der Bevölkerung unterernährt sind.
Mit Ausnahme von Haiti und dem Jemen liegen alle Länder, in denen die
Situation als "alarmierend" gilt, in Afrika südlich der Sahara. Am besten
unter den afrikanischen Staaten schneidet noch Ghana ab. Unter den
asiatischen Ländern stehen Bangladesch und Indien besonders schlecht da -
auf Rang 67 und 68 von 84 aufgelisteten Ländern, noch weit hinter Nordkorea
auf Platz 54.
In Lateinamerika bilden außer Haiti (Platz 78), Guatemala (30) und Bolivien
(28) die Schlusslichter. Im September hatte die FAO im Vorfeld des
UN-Millenniumsgipfels gemeldet, dass erstmals seit 15 Jahren die Zahl der
hungernden Menschen zurückgegangen sei. 925 Millionen Menschen seien
demnach unterernährt, knapp 10 Prozent weniger als 2009.
Von der Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele, die bis 2015 eine
Halbierung der Zahl der Hungernden gegenüber 1990 vorsehen, ist die Welt
weit entfernt. Trotz Fortschritten in Südasien, Lateinamerika und dem Nahen
Osten - besonders in Malaysia, Mexiko, Kuwait und der Türkei - leiden 2010
weltweit mehr Menschen Hunger als vor 20 Jahren.
Fast ein Drittel aller Kinder unter fünf Jahren auf der Welt gilt als
unterernährt. Als eine der größten Herausforderungen bezeichnete die
Welthungerhilfe die Mangelernährung bei Kindern unter zwei Jahren. Denn sie
habe lebenslange Auswirkungen auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit der
Betroffenen.
Die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, appellierte an die
Bundesregierung, die ländliche Entwicklung und Ernährungssicherheit in den
Mittelpunkt der Entwicklungszusammenarbeit zu stellen - "kurzfristige
außenwirtschaftliche Interessen unseres Landes sollten dahinter
zurückstehen".
11 Oct 2010
## AUTOREN
Nicola Liebert
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