# taz.de -- USA legen Geheimdienst-Etat offen: 80 Milliarden Dollar für Spione | |
> Die USA haben erstmals ihren gesamten Geheimdienst-Haushalt öffentlich | |
> angegeben. Die Zahl ist beeindruckend – vor allem im Vergleich zum | |
> gesamten deutschen Bundeshaushalt. | |
Bild: Die Putzkosten beanspruchen im Gesamtbudget einen eher kleineren Teil. | |
WASHINGTON dpa/taz | Erstmals in ihrer Geschichte haben die USA offiziell | |
enthüllt, was sie für ihre Spionageaktivitäten ausgeben. Danach umfasste | |
das Gesamtbudget für die 16 Geheimdienstbehörden der Nation im | |
Haushaltsjahr 2010, das am 30. September zu Ende ging, rund 80 Milliarden | |
Dollar (gut 57 Milliarden Euro). Zum Vergleich: Für den gesamten deutschen | |
Bundeshaushalt 2010 waren im März von der Bundesregierung Ausgaben in Höhe | |
von rund 328 Milliarden Euro vorgesehen. | |
53,1 Milliarden Dollar vom US-Budget wurden für nichtmilitärische | |
Operationen ausgegeben, teilte das Büro des Nationalen | |
Geheimdienstdirektors (DNI) am Donnerstag mit. Das heißt, ein Teil des | |
beachtlichen Kuchens ging an die mächtige CIA. | |
Das Verteidigungsministerium gab bekannt, dass ihm im Fiskaljahr 2010 27 | |
Milliarden Dollar für geheimdienstliche Operationen zur Verfügung standen. | |
Aus diesem Topf wird etwa die Defense Intelligence Agency gespeist. | |
Bisher hatte die US-Regierung ihre Spionageausgaben geheim gehalten. Grund | |
dafür war hauptsächlich die Sorge, andere Länder könnten aus dem Umfang das | |
Ausmaß und die Effektivität ihrer geheimdienstlichen Aktivitäten ableiten. | |
Aber meistens waren die Zahlen auf anderen Wegen durchgesickert, und es gab | |
immer lautere Rufe nach einer offiziellen Offenlegung. Im Zuge der | |
Verabschiedung des Etats für 2010 legte der Kongress dann fest, dass der | |
Umfang innerhalb von 30 Tagen nach Ablauf des Haushaltsjahres zu | |
veröffentlichen sei. | |
Für eine größere Transparenz hatte sich auch der neue Nationale | |
Geheimdienstdirektor James Clapper selbst stark gemacht, der seinen Posten | |
als "Topspion" im Sommer bezogen hatte. Das Amt des DNI war als Konsequenz | |
aus den Pannen und Fehlern bei den Geheimdiensten im Vorfeld der Anschläge | |
vom 11. September und des Irakkriegs geschaffen worden. | |
Aber auch die von Clapper befürwortete Transparenz hat ihre Grenzen: Welche | |
Spionagebehörde genau was erhalten hat, bleibt weiter geheim. | |
29 Oct 2010 | |
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