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# taz.de -- Fluglärmkommission tagt ergebnislos: Landung im Chaos
> Sie wollten zeigen, wie man Flugrouten besser planen kann - doch die
> Teilnehmer verhedderten sich schon bei der Tagesordnung: Die Sitzung der
> erweiterten Fluglärmkommission endete ohne Ergebnis.
Bild: Aua. Protest der "Brandenburger Koalition gegen Fluglärm".
Mit Spannung erwartet, viel diskutiert, grandios gescheitert: Die erste
Sitzung der erweiterten Fluglärmkommission ist am Montag vorzeitig und
ergebnislos beendet worden. Es seien lediglich Regularien wie Tages- und
Geschäftsordnung besprochen worden, sagte der Kommissionsvorsitzende Bernd
Habermann am Nachmittag. "Es ging mitunter recht chaotisch zu."
Offenbar war das Gremium mit der Organisation überfordert. Anträge waren
nicht rechtzeitig bearbeitet worden, manche Mitglieder noch nicht auf den
Listen. Zudem gab es Streit darüber, ob Vertreter von Bürgerinitiativen
dabei sein dürfen oder nicht. Am Montag waren sie nur Gäste. Brandenburgs
Verkehrsstaatssekretär Rainer Bretschneider nannte den Verlauf der Sitzung
"suboptimal", Flughafensprecher Ralf Kunkel "ernüchternd": Damit sei
unnötig Zeit verloren worden.
Die Kommission soll Vorschläge für Flugrouten vom künftigen Flughafen
Berlin Brandenburg International (BBI) erarbeiten. Auf Basis dieser
Vorschläge will die Deutsche Flugsicherung (DFS) Alternativen zu den Routen
erwägen, die sie im September vorgestellt hat. Die Pläne sorgen seit Wochen
für Proteste; danach würden Wohngebiete im Berliner Süden und Südwesten
überflogen, deren Bewohner bislang nicht mit Fluglärm gerechnet hatten.
Weil nun womöglich viel mehr Menschen betroffen sind, wurde die
Lärmkommission fast verdoppelt auf 34 Mitglieder - was zu den
organisatorischen Problemen führte. Nicht nur deswegen steht der
Vorsitzende Habermann in der Kritik: Gebraucht werde ein Mediator, der
keine Eigeninteressen vertritt, hieß es von Teilnehmern. Habermann war
Bürgermeister der Gemeinde Blankenfelde, die mit am stärksten vom Fluglärm
betroffen sein wird. Aktivistin Marela Bone-Winkel sagte, Habermann habe
die Interessen der Kommission mit denen seiner Gemeinde vermischt. "Ich
möchte aber die Interessen aller Betroffenen abgebildet sehen", so die
Gründerin der Initiative "Keine Flugrouten über Berlin".
Die Flugsicherung hatte am Freitag ihre Teilnahme an der Sitzung und
Folgetreffen abgesagt. Staatssekretär Bretschneider zeigte sich enttäuscht
und sprach vom "politischen Selbstmord einer Bundesbehörde". Die
Lärmkommission tagt wieder am 13. Dezember.
8 Nov 2010
## AUTOREN
Kristina Pezzei
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