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# taz.de -- Albanien und Bosnien: Visafreiheit ab Dezember
> Es gibt eine Neuregelung zur Visapflicht für Albanien und Bosnien. Die
> EU-Innenminister wollen sie aber sofort wieder stoppen, wenn die Zahl der
> Asylanträge steigt.
Bild: Tirana auf dem Weg in die EU. Am 8. November wurde die Visa-Pflicht für …
BRÜSSEL dpa/epd/afp | Die Bürger Albaniens und Bosnien-Herzegowinas dürfen
künftig ohne Visa in die Europäische Union einreisen. Die EU-Innenminister
warnten am Montag in Brüssel jedoch, die gerade beschlossene visafreie
Einreise sofort wieder zu stoppen, falls Albaner oder Bosnier massenweise
Asylanträge in der EU stellen sollten.
Die visafreie Einreise von Albanern und Bosniern ist möglich, wenn diese
nicht länger als 90 Tage in der EU bleiben und einen biometrischen Pass
haben. Die Grenzöffnung soll bereits vor Weihnachten in Kraft treten. Die
Visafreiheit gilt für 25 EU-Staaten (ohne Großbritannien und Irland) sowie
die "Schengen"-Länder Island, Norwegen und Schweiz. Die einstimmige
Entscheidung der Minister war nur möglich, weil ein Mechanismus beschlossen
wurde, mit dem ein Missbrauch unterbunden werden soll.
In der albanischen Hauptstadt Tirana wurde die Nachricht von Autofahrern
mit Hupkonzerten auf den Straßen und von fähnchenschwingenden Passanten
gefeiert. "Das ist der größte Erfolg für die albanischen Bürger seit dem
Fall des Eisernen Vorhangs", sagte Regierungschef Sali Berisha. Freude gab
es auch beim bosnischen Präsidenten Haris Silajdzic: "Die Menschen hier
werden nun viel über europäische Standards lernen, das kann unser Land am
Ende in die EU führen", sagte er. Die für innere Sicherheit zuständige
EU-Kommissarin Cecilia Malmström sprach von einem "historischen Tag" und
einem "sehr wichtigen politischen Signal" für die beiden Balkan-Staaten.
Während des Treffens der EU-Innenminister am Montag in Brüssel sprachen
sich Belgien, die Niederlande, Finnland und Österreich gegen Abschiebungen
nach Griechenland aus, solange die Lage dort nicht unter Kontrolle sei. Der
griechische Bürgerschutzminister Christos Papoutsis bekräftigte, dass sein
Land dem Druck nicht gewachsen sei. Griechenland ist für viele Flüchtlinge
aus Afghanistan, dem Irak oder dem Iran die erste Anlaufstelle. Seit
wenigen Tagen unterstützt ein Sonderkommando der EU-Grenzschutzagentur
Frontex die griechischen Behörden, die Masse an Flüchtlingen an der
Landgrenze zur Türkei zu bewältigen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière
appellierte an Griechenland, die EU-Hilfe anzunehmen.
De Maizière drängte seine EU-Amtskollegen nach einer Serie von
Paketbombenfunden auch zu schärferen Luftfrachtkontrollen. Vorgesehen ist
eine Schwarze Liste unsicherer Drittstaaten-Flughäfen, deren
Frachtlieferungen lückenlos kontrolliert werden sollen. Eine hochrangige
Arbeitsgruppe aus EU-Innen- und Verkehrsexperten soll nun bis Ende des
Jahres schärfere Kontrollen vorbereiten.
9 Nov 2010
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