Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Münchner Olympia-Bewerbung: Grüne ziehen sich zurück
> Die Grünen haben sich auf ihrem Parteitag gegen ein Olympia in München
> entschieden. Claudia Roth verlässt deshalb das Kuratorium. Außenminister
> Westerwelle kritisiert den Schritt scharf.
Bild: Düpiert: Olympia-Unterstützerin und Grünen-Vorsitzende Claudia Roth.
FREIBURG dapd/afp | Nach dem Parteitags-Nein zu den Olympischen Spielen in
München 2018 ziehen sich die Grünen aus dem Kuratorium der
Bewerbergesellschaft zurück. Das habe der Bundesvorstand beschlossen, sagte
ein Sprecher am Sonntag am Rande des dreitägigen Bundesparteitags in
Freiburg. In dem Kuratorium sitzt für die Grünen-Führung Parteichefin
Claudia Roth.
Am Samstagabend hatte eine knappe Mehrheit der Delegierten gegen den Kurs
der Parteispitze für einen Antrag gestimmt, der die Bewerbung Münchens als
Austragungsort für die Großveranstaltung komplett infrage stellt. Die
vorliegende Bewerbung sei "ökologisch alles andere als vorbildlich",
verursache Kosten in Milliardenhöhe für den Steuerzahler, und die Arbeit
der beteiligten Gremien sei völlig intransparent. Roth verteidigte ihr
Engagement gegen Kritik und erklärte, sie wolle in dem Gremium dafür
sorgen, dass die Spiele "möglichst grün" würden.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat in scharfen Tönen den
Beschluss der Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth kritisiert, sich aus dem
Kuratorium für die Olympia-Bewerbung Münchens für 2018 zurückzuziehen. Es
sei bedauerlich, dass die Grünen "diesem gemeinsamen deutschen Anliegen" in
den Rücken fielen, erklärte der Außenminister am Sonntag in Berlin. Die
Fußball-WM 2006 habe gezeigt, wieviel Ansehen Deutschland mit der
Ausrichtung internationaler Sportereignisse gewinnen könne. Auf solche
Chancen zu verzichten, halte er für "einen schweren Fehler".
Westerwelle, der selbst Mitglied des Olympia-Kuratoriums ist, bekräftigte,
er werde sich als Außenminister im In- und Ausland unverändert für die
Olympischen Winterspiele 2018 in Deutschland einsetzen. Roth hatte nach
einem entsprechenden Beschluss des Bundesvorstands auf dem Grünen-Parteitag
in Freiburg am Sonntag ihren Rückzug aus dem Kuratorium angekündigt. Die
Partei lehnt die Austragung der Spiele in München aus ökologischen Gründen
ab.
München ist im Rennen, Austragungsort für die Olympischen Winterspiele 2018
zu werden. Das Internationale Olympische Komitee wählt im kommenden Juli
die Gastgeberstadt. Die Mitbewerber sind Annecy in Frankreich und
Pyeongchang in Südkorea. Hätte München Erfolg, wäre die Stadt die erste,
die sowohl die Sommer- als auch die Winterspiele ausgetragen hat.
21 Nov 2010
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.