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# taz.de -- Umweltfreundlichere Kerzen: Ikea geht langsam ein Licht auf
> Regenwaldschützer fordern Unternehmen auf, für Kerzen kein Palmöl mehr zu
> verwenden. Ikea will nun Nachhaltigkeitszertifikate für den Rohstoff
> erwerben.
Bild: Wer bei Ikea shoppt, kauft meist auch ein paar Teelichter - hergestellt m…
BERLIN taz | Ikea will seine Kerzen umweltfreundlicher machen. Deshalb hat
sich das schwedische Möbelhaus entschlossen, ab Ende 2010
Nachhaltigkeitszertifikate für Palmöl zu erwerben, das zur Herstellung der
Kerzen benötigt wird. Umweltschützer raten jedoch von der Verwendung des
Rohstoffs ab. Der Verein "Rettet den Regenwald" hatte Ikea schon mehrfach
dafür kritisiert und vor Kurzem erneut zum Protest gegen Ikea-Kerzen
aufgerufen.
Man suche nach Alternativen zum Palmöl, beteuert Ikea-Sprecherin Annette
Wolfstein. Ein Umstieg auf umweltschonendes Bienenwachs käme derzeit aber
nicht infrage - davon gebe es nicht genug.
Der Regenwaldverein fordert Ikea auf, Palmölprodukte gänzlich aus dem
Sortiment zu nehmen. "Firmen, die mit ihrer Unternehmensverantwortung
werben, sollten sie auch besonders ernst nehmen", sagt Klaus Schenck, Wald-
und Energiereferent des Vereins. Schon im Februar startete die Organisation
eine Unterschriftenaktion, um Ikea auf ökologische Probleme bei der
Erzeugung von Palmöl hinzuweisen. Der Anbau von Ölpalmen geht oft mit der
Rodung von Regenwaldflächen einher.
Ikea verwies auf seine Mitgliedschaft beim "Runden Tisch für nachhaltiges
Palmöl" (RSPO) und erklärte, zur Verbesserung der umweltgerechten
Palmölproduktion beitragen zu wollen. "Ein halbes Jahr später ist der Stand
der gleiche wie vor einem halben Jahr", kritisiert Schenck.
Nun hat sich Ikea zum Kauf der vom RSPO unterstützten
"GreenPalm"-Zertifikate entschlossen. "Die gehandelten Zertifikate stehen
für eine bestimmte Menge umweltfreundlich produziertes Palmöl", erklärt
Martina Fleckenstein vom WWF. Das RSPO-Siegel soll Nachhaltigkeit
garantieren.
Umweltorganisationen, darunter Greenpeace, bezeichnen das Siegel hingegen
als "Etikettenschwindel". Die Kriterien für nachhaltige Produktion seien
schwach und würden zudem meist nicht eingehalten. Auf Verstöße würden kaum
Konsequenzen folgen - schuld daran sei die starke Lobby der
Palmölproduzenten, glaubt Greenpeace-Waldexpertin Corinna Hölzl. "Das
RSPO-Siegel dient nur dazu, den Verbrauchern ein gutes Gewissen zu
schaffen."
28 Nov 2010
## AUTOREN
Anna Wieder
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