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# taz.de -- Consumer Electronics Show: Mobiles Netz erschüttert alte Bündnisse
> 3D-Fernsehen ohne Brille, eine Kehrtwende bei Microsoft und der Aufstieg
> eines Herausforderers des Chip-Herstellers Intel: Die bedeutendste
> Elektronikmesse der USA ist eröffnet.
Bild: Steve Ballmers digitales Abbild spricht für Microsoft.
LAS VEGAS dpa | Die Elektronik-Messe CES in Las Vegas eröffnet das
Technikjahr mit Überraschungen. Besonderes Gewicht hat die Ankündigung von
Microsoft, künftig nicht mehr nur auf Prozessoren von Intel zu setzen. Wenn
nun auch der Windows-Hersteller mit dem kleinen Intel-Rivalen ARM
zusammenarbeitet, könnte dies das Kräfteverhältnis in der Chip-Branche
einschneidend verändern.
Microsoft dominiert mit seinem Windows-Betriebssystem zwar den PC-Markt,
tut sich bei der neuen Geräteklasse der Tablet-Computer aber schwer. Die
aktuelle Version Windows 7 ist immer noch zu sehr auf die beim PC übliche
Steuerung über Tastatur und Maus ausgerichtet. Zudem ist sie auf
Prozessoren von Intel zugeschnitten, die bei mobilen Geräten bisher nicht
gegen Chips des britischen Rivalen ARM ankommen, die weniger Strom
verbrauchen.
Die nächste Version Windows 8 werde für alle Plattformen fit sein, kündigte
Microsoft-Chef Steve Ballmer am Mittwoch in Las Vegas an. Ein Problem für
Verbraucher wäre allerdings, dass Software, die für Intel-Chips geschrieben
wurde, nicht auf ARM-basierten Prozessoren läuft. Die ARM-Plattform
beherrscht den Markt für mobile Geräte, von Smartphones bis zu Apples
erfolgreichem Tablet-Computer iPad.
Intel will mit neuen sparsameren Chips dagegenhalten, muss allerdings auch
eine Attacke auf sein Kerngeschäft abwehren. Der aktuelle Trend, für mehr
Effizienz die zentrale Recheneinheit eines Prozessors mit dem Grafikchip zu
verknüpfen, öffnet die Tür für neue Wettbewerber. Der
Grafikkarten-Spezialist Nvidia kündigte auf der CES überraschend an, den
führenden Chip-Hersteller mit einem eigenen Hauptprozessor herauszufordern.
Auch der Nvidia-Chip mit dem Code-Namen "Project Denver" basiert auf der
ARM-Architektur.
Toshiba will als erster Hersteller Fernseher für 3D-Bilder ohne
Spezialbrille auf dem Markt bringen. Erste Geräte in gängiger Größe von 40
Zoll (101,6 cm) Bildschirmdiagonale soll es im kommenden Geschäftsjahr ab
April geben. Derzeit werden dreidimensionale Fernsehbilder mit Hilfe
sogenannter Shutter-Brillen erzeugt, die abwechselnd das rechte und das
linke Auge verdunkeln. Diese Angebote haben bislang aber noch keine breite
Resonanz gefunden. Toshiba setzt dagegen eine spezielle Displaytechnologie
ein, bei der der Bildschirm selbst mehrere Bilder einer Szene schräg
versetzt ausstrahlt.
Motorola und Asus stellten erste Tablet-Computer mit dem neuen
Android-Betriebssystem 3.0 "Honeycomb" (Honigwabe) von Google vor. Die
Google-Partner wollen mit ihren Geräten Apple den Erfolg mit dem iPad
streitig machen, von denen im vergangenen Jahr geschätzt 14 Millionen Stück
verkauft wurden.
Das "Xoom" von Motorola soll noch im ersten Quartal des laufenden Jahres
auf den Markt kommen, kündigte Motorola-Mobility-Chef Sanjay Jha an. Zu
sehen waren die Funktionen des "Xoom" allerdings nur über eine
Video-Präsentation. Das Gerät selbst befindet sich noch in der Entwicklung.
Bei den drei "Eee-Pad"-Modellen von Asus mit der "Honeycomb"-Software
müssen sich potenzielle Käufer wohl noch bis Mai gedulden, bis die Geräte
in die Läden kommen.
Das "Xoom" hat dem iPad einige Funktionen voraus. So ist es mit zwei
Kameras an der Vorder- und Rückseite ausgestattet, von denen eine auch
Aufnahmen in hoher Auflösung (HD) machen kann. Allerdings wird allgemein
erwartet, dass Apple demnächst mit einer zweiten iPad- Version nachlegt.
Die jährliche CES ist die zentrale Unterhaltungselektronik-Messe auf dem
lukrativen US-Markt und strotzt deswegen jedes Jahr nur so von Neuheiten.
6 Jan 2011
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