Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bremen siegt gegen Hoffenheim: Bremsung auf der Höllenautobahn
> Werder arbeitet sich mit einem 2:1 in letzter Minute gegen die TSG
> Hoffenheim aus der Krise. Die könnte bei den von ihrem Exmäzen
> dezimierten Gästen gerade angefangen haben.
Bild: Ist die Gurgel des Gegners das Ziel? Der Bremer Marko Marin (o.) gegen Ho…
Es hat Zeiten gegeben, da waren Fußballspiele zwischen Werder Bremen und
der TSG Hoffenheim ein Versprechen auf eine goldene Zukunft. Da spielten
beide Mannschaften auf Teufel komm raus, als ginge es vor allem darum, am
Ende das schönere Ende für sich zu haben, am Ende gewann Werder 5:4 etwa.
Im Januar 2011 ist bei diesen beiden Teams alles nur noch Arbeit. Sogar die
Stimmung. "Auch wenns mal nicht so gut läuft, verdient die Mannschaft die
Anfeuerung der Fans", fordert der Stadionsprecher etwas unbeholfen. Und
dann kommt der AC/DC-Klassiker "Highway to hell". Autobahn zur Hölle - das
klingt für Bremer Ohren wie ein Resümee der Hinrunde.
Die Mannschaft braucht gegen Hoffenheim eine gute halbe Stunde, um die
Angst aus den Knochen zu schütteln, da legt sich Claudio Pizarro den Ball
selbst zum 1:0 vor - und zeigt damit eines von Werders Problemen auf: dass
kaum ein anderer - außer dem jüngst verkauften Almeida - Tore schießt.
Werders Buhmänner der Hinrunde machen dagegen Hoffnung: Linksverteidiger
Mikaël Silvestre, der zum Gespött der Fans geworden war, gewann gegen
Hoffenheim fast alle Zweikämpfe. Der schwer an der Bürde der Özil-Nachfolge
tragende Aaron Hunt brachte Struktur ins Spiel.
Die Hoffenheimer haben nach dem Abgang von Trainer Ralf Rangnick nicht über
Nacht ihr schnelles Kurzpassspiel verlernt. Aber ohne den Neubayern Luiz
Gustavo fehlt eine ordnende Hand und ohne den auf seinen Abschied
drängenden Demba Ba die Durchschlagskraft im Sturm. Werder kontrolliert das
Spiel zunehmend, nur Tore gelingen nicht. Wie zuletzt immer rächt sich das:
Nach 87 Minuten überläuft Hoffenheims bester Offensivmann Boris Vukevic
Werders lahmende Abseitsfalle und trifft.
Die Bremer Fans sinken schon wieder in sich zusammen, da gibt es in der 91.
Minute noch mal Freistoß, 30 Meter vom Tor entfernt. Werder-Trainer Thomas
Schaaf wechselt den kopfballstarken Neuzugang Denni Avdi ein. "Da haben
natürlich alle gewartet, dass der Ball hoch reinkommt", meinte Werder-Boss
Klaus Allofs später. Stille im Stadion. Marin legt quer, Frings drischt den
Ball ins Tor, mit einem Gewaltschuss, der mal als Wendepunkt in die
Klubgeschichte eingehen könnte. Aber sicher ist sich da keiner mehr. "Ich
weiß auch nicht, ob im nächsten Spiel wieder der Einbruch kommt", sagte
Allofs.
Und Hoffenheim? Bleibt sich treu, verliert zum dritten Mal in der
Nachspielzeit. Der neue Trainer Marco Pezzaiuoli ist nicht einmal sauer,
betrachtet die Möglichkeiten seiner amputierten Mannschaft realistisch.
Natürlich würde er gern noch Spieler holen, sagte aber fast resigniert:
"Wir wissen ja auch, wie der Markt im Winter ist." Da war noch nicht
bekannt, dass die Ärzte von Stoke City ihr Veto gegen den Erwerb von Demba
Ba eingelegt hatten und Hoffenheim nicht mit der Millionenablöse planen
kann. Mit dem Abtrünnigen aber wohl auch nicht.
16 Jan 2011
## AUTOREN
Jan Kahlcke
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sonntagsspiele Fußball-Bundesliga: Hannover auf ungewohntem Terrain
Hannover 96 ist nach einem verdienten Sieg gegen Frankfurt auf Platz zwei
der Bundesligatabelle vorgerückt. Und Kaiserslautern sicherte sich im
Abstiegskampf gegen Köln einen Punkt.
Bayern holt nur einen Punkt in Wolfsburg: Verschenkter Sieg
Nach dem Unentschieden gegen Wolfsburg spielt Bayern München von nun an um
die Champions-League-Qualifikation. Und die Wölfe tun so, als seien sie auf
Erfolgskurs.
Start in die Bundesliga-Rückrunde: Klopp-Truppe ist nicht zu stoppen
Der Bundesliga droht Langeweile, denn Dortmund festigt nach einem Sieg über
Leverkusen seinen Spitzenplatz. Und HSV-Star Ruud van Nistelrooy denkt über
eine Rückkehr nach Madrid nach.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.