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# taz.de -- CSU-Video gegen die Grünen: Das Männlein im Walde
> Ein Video auf der der CSU-Homepage verspottet den politischen Gegner.
> Doch statt humorvoll zu sein, ist es dilettantisch und vergeht sich am
> deutschen Liedgut.
Bild: Strichmännchen und grüner Hintergrund: der CSU-Clip ist einfach gehalte…
Die CSU hat einen neuen Feind: Die Grünen. Vorbei die Zeiten, als Strauß,
Stoiber & Co die Bayern noch gegen die „Rote Gefahr“ beschützen mussten.
Die Sozialdemokraten, Linken und Kommunisten sind out. Da hilft auch keine
Gesine Lötzsch, die den Kommunismus wieder aufleben lassen möchte. Die
„Roten Socken“ haben sich in ein „Grünes Strichmännlein“ verwandelt.
Auf der Homepage der CSU ist ein 30 Sekunden langes Video zu sehen, indem
ein kleines Strichmännchen in einem Wald steht. Anfangs lächelt das
Männlein noch. Doch dann zeigt es sein böses Gesicht, fletscht die Zähne,
schießt mit einer Steinschleuder und verletzt sich mit dieser schließlich
selbst.
Unterlegt ist das Video mit der Melodie des Kinderliedes „Ein Männlein
steht im Walde...“. Der Text wurde jedoch umgedichtet. Gesungen wird
nunmehr folgendes:
Ein Männlein steht im Walde / ganz grün und dumm / es hat vor lauter
Protest / eine Steinschleuder um
Grün sein und dagegen sein / mit Pflaster-, Schotter- und Ziegelstein / ach
wie bin ich froh / doch kein Grüner zu sein
Die Botschaft ist unmissverständlich: Die Grünen sind immer noch eine
kindische Chaoten- und Steinewerfer-Partei, der man nicht trauen darf. Sie
sind die „Dagegen-Partei“ und sagen „Nein“ zum umweltfreundlichen
Atomstrom, sagen „Nein“ zu innovativen Großprojekten wie Stuttgart 21 und
sagen „Nein“ zur Zukunft.
Es bleibt allein die Frage, wer nach diesem Video als dumm und infantil
dasteht. Themen wie Umweltschutz, Anti-Atomkraft und Stuttgart 21 befinden
sich auch in der rechtskonservativen Wählerschaft inzwischen ganz oben auf
der Agenda. Und Humor sieht auch anders aus. Hoffen wir für die CSU, dass
ihre Werbeabteilung in Zukunft ganz im grünen Sinne modernere und
kreativere Videoclips produziert und sich insbesondere nicht mehr so
dilettantisch am deutschen Liedgut vergeht!
17 Jan 2011
## AUTOREN
Alem Grabovac
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