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# taz.de -- Hartes Vorgehen gegen Demonstranten: Ägyptische Polizei setzt Trä…
> Die ägyptische Polizei geht hart gegen die Demonstranten vor. Bei
> Protesten schossen Soldaten in die Luft. Der ehemalige Chef der
> UN-Atomenergiebehörder, El-Baradei, soll festgesetzt worden sein.
Bild: Das Vorgehen der Polizei gegen Demonstranten in Ägypten wird härter.
KAIRO dpa/rtr/dapd | In mehreren ägyptischen Städten ist es am Freitag
erneut zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Tausenden Gegnern von
Präsident Husni Mubarak und der Polizei gekommen. In Kairo setzte die
Polizei Tränengas und Gummigeschosse gegen Steine werfende Demonstranten
ein. In einigen Straßen patrouillierten gepanzerte Fahrzeuge, Soldaten
feuerten laut Augenzeugen Schüsse in die Luft, um die Demonstranten zu
zerstreuen. Diese harrten aber aus.
Sie riefen "Nieder mit Mubarak" und trampelten auf Plakaten mit dem Porträt
des Präsidenten herum. Die Proteste begannen am Rande der Freitagsgebete,
an denen auch der ehemalige Chef der UN-Atomenergiebehörde Mohamed
El-Baradei teilnahm. Der ägyptische Oppositionspolitiker ist einem
Fernsehbericht zufolge am Freitag in Kairo festgesetzt worden.Der Sender
Al-Dschasira berichtete, dem Politiker werde von der Polizei nicht erlaubt,
ein bestimmtes Gebiet in Kairo zu verlassen. El-Baradei hatte angeboten,
eine Übergangsregierung zu führen.
Auch aus anderen Städten des Landes wie Mansur, Suez und Scharkija wurden
ebenfalls Auseinandersetzungen gemeldet. Bei Protesten in der Hafenstadt
Alexandria sei es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei
gekommen, berichtet Al-Dschasira.
Die Opposition hatte den "Freitag des Zorns" ausgerufen. Da Demonstrationen
in Ägypten meist nicht geduldet werden, benutzen die Ägypter häufig das
Freitagsgebet, um sich trotzdem zu versammeln.
Vor allem junge Menschen beteiligte sich in den vergangenen Tagen an den
Protesten. Sie demonstrierten gegen die Arbeitslosigkeit, die
Geldentwertung und die Korruption im Land. Die Polizei ging gegen sie mit
großer Härte vor. Mehrere Menschen wurden getötet.
Unterdessen ist das Internet im Land teilweise wieder verfügbar. Die vier
großen Internetprovider - Link Egypt, Vodafone/Raya, Telecom Egypt und
Etisalat Misr - hatten den Datenverkehr kurz nach Mitternacht gestoppt. Die
Störung hielt bis zum Vormittag an, auch SMS-Dienste waren gestört. Damit
versuchten die Behörden offenbar, die Organisation von Protesten zu
erschweren. Ägypter im Ausland gaben aber weiter nach Telefonaten mit
Angehörigen oder Freunden Updates über Twitter heraus. Soziale Netzwerke
wie Facebook und Twitter spielen eine wichtige Rolle bei Information und
Koordination der Proteste gegen Mubarak.
28 Jan 2011
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