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# taz.de -- 24. transmediale in Berlin: Zwischen Echtzeit und Livemedien
> Wie kann verantwortungsvolles Handeln im Netz aussehen? Diese und andere
> Fragen diskutieren Künstler, Theoretiker und Medienaktivisten auf der
> transmediale.
Bild: Die Generation Smartphone ist immer online - ein ständiger Datenstrom da…
BERLIN taz | Was bedeuten Begriffe wie "live" und "online", wenn Smart
Phones und soziale Netzwerke unmittelbare und ständige Kommunikation
ermöglichen? Wie ist politische Teilhabe im Netz möglich? Welchen Wert
haben Identität und Besitz im digitalen Raum? Diese Fragen stehen vom 1.
bis 6. Februar im Mittelpunkt der 24. transmediale im Berliner Haus der
Kulturen der Welt (HKW).
Unter dem Motto "RESPONSE:ABILITY" will das Festival für Kunst und digitale
Kultur in Vorträgen, Workshops und Ausstellungen erlebbar machen, was eine
mit und im Internet vernetzte Gesellschaft ausmacht. Zusätzlich findet in
20 Galerien, Künstlerwerkstätten und Kulturinstitutionen in der ganzen
Stadt ein "Satellitenprogramm" statt. Parallel dazu zeigt der Club
Transmediale in Zusammenarbeit mit der transmediale experimentelle
elektronische Musik, so auch in diesem Jahr unter anderem im Berghain und
den HAU-Theatern. Insgesamt sind rund 200 KünstlerInnen, Wissenschaftler
und Medienaktivisten beteiligt. Mit rund 450.000 Euro wird die transmediale
jährlich von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.
2011 wollen die Aussteller versuchen, den drängenden Fragen des digitalen
Lebens in fünf Programmbereichen auf den Grund zu gehen. Erklärtes Ziel der
Künstler ist es laut den Veranstaltern, die Besucher in ihre Experimente
mit einzubeziehen.
Die im Foyer des HKW aufgebaute Open Zone widmet sich dem "Open Web". "Was
heißt das überhaupt?", ist die Frage, die Kuratorin Ela Kagel nach sechs
Festivaltagen beantwortet hofft. Dabei soll zum Beispiel die "Speakers'
Corner" in der Open Design City helfen. Mit Pappkarton und Schere oder auch
mitgebrachten Objekten basteln Besucher unter einer Kamera Objekte. Das
wird als Stop-Motion-Film auf ein Facebook-Profil gestellt, so Monica
Segura-Marquez von der Open Design City. "Statt schnell irgendetwas auf
Facebook zu posten, müssen die Leute sich hier länger mit etwas
beschäftigen."
Neben der Open Zone im Untergeschoss des HKW zeigen Künstler in der
HacKaWayZone, wie Körper, politische Systeme und Medien manipuliert und
moduliert werden können. Christin Lahr sitzt hier an einem mächtigen
Schreibtisch und führt in ihrer Performance "MACHT GESCHENKE" vor, wie sie
seit dem 25. Mai 2009 täglich online einen Cent an das
Bundesfinanzministerium überweist. In die 108 Zeichen des Verwendungszwecks
der Überweisung tippt sie Tag für Tag Auszüge aus "Das Kapital" von Marx.
43 Jahre soll es noch dauern, bis das ganze Werk in den
Überweisungsformularen erfasst und die von ihr mit dem Projekt verfolgte
"Kritik der politischen Ökonomie" beendet ist. An sechs Festivaltagen
können die transmedialen Besucher daran teilhaben.
Neben der Open Zone und der HacKaWayZone debattieren im Konferenzbereich
des Festivals Gäste wie Matteo Pasquinelli und Judith Revel unter dem Titel
"BODY:RESPONSE" über Identität und Biopolitik im Social-Media-Zeitalter.
Das Performanceprogramm "LIVE:RESPONSE" zeigt auf drei Bühnen im HKW Klang-
und Soundinstallationen, zwischen Echtzeit- und Livemedien. Film und
Videokunst wird im Programmteil "SyncExistence" abgedeckt.
Drei Awards werden im Laufe das Festivals an die Teilnehmenden vergeben.
Der transmediale Award wird von einer Jury vergeben und am 05. Februar
verliehen. Für den Open Web Award sind drei KünstlerInnen nominiert. Bis
Freitag, 24 Uhr können transmediale-Besucher abstimmen.
31 Jan 2011
## AUTOREN
Carolin Küter
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