# taz.de -- Kommentar CDU-Landesliste: Die eigene Basis geleimt | |
> Heino Vahldieck hat zwar sein angestrebtes Mandat geholt, doch im | |
> Gegenzug viel Rückendeckung in der CDU verloren. | |
Wo hört Schläue auf und wo beginnt der Betrug? Heino Vahldieck, als | |
Innensenator intimer Kenner des neuen, unerprobten Wahlrechts, hatte so | |
eine schöne Idee, sich trotz schwachen Rückhalts in der eigenen Partei ein | |
Abgeordnetenmandat zu sichern. | |
Platz 31 sollte es sein, denn als Vorgesetzter des Landeswahlleiters wusste | |
Vahldieck zuerst, dass er damit - wenn auch nur auf Seite zwei - auf dem | |
Wahlzettel ganz oben steht und damit seine Chancen, gewählt zu werden, | |
gewaltig verbessert. | |
Niemand hätte Vahldieck Vorsatz beweisen können, hätte er nur das Wasser | |
halten können, hätte er sich nicht mit seinem tollen Trick gebrüstet. Der | |
ist zwar vielleicht nicht justiziabel - weil theoretisch jeder Abgeordnete | |
den Kniff hätte anwenden können - doch das macht Heino Vahldiecks Stand in | |
der eigenen Partei nun nicht leichter. | |
Zurecht fühlen sich die CDU-Delegierten, die eine Liste durchwinkten, in | |
der Vahldieck auf einem scheinbar chancenlosen Platz kandidierte, nun vom | |
Innensenator getäuscht. So ist Vahldiecks Wahlerfolg nur ein Pyrrhussieg. | |
Sein angestrebtes Mandat hat er zwar geholt, doch im Gegenzug viel | |
Rückendeckung in der CDU verloren. Ob der schlaue Trick wirklich so klug | |
war, wird sich da erst noch zeigen. | |
23 Feb 2011 | |
## AUTOREN | |
Marco Carini | |
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