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# taz.de -- Parlamentariertag der Linken: Linkspartei will die Demokratie retten
> Erstmals diskutieren rund 200 Abgeordnete der Linken über eine
> "Demokratische Erneuerung" des Landes. Und Gregor Gysi warnt: "Unsere
> Demokratie ist gefährdet."
Bild: Die Demokratie muss attraktiver werden, meint der Bundestagsfraktionsvors…
MAGDEBURG taz | Die Linke ist auf dem Weg zur Professionalisierung. Zum
ersten Mal traf sich die Partei am Wochenende zum Parlamentariertag. Was
für die FDP ihr jährliches Dreikönigstreffen soll für die Linke der
Parlamentariertag werden. Ohne Druck, Beschlüsse fassen oder über Posten
abstimmen zu müssen. Als Austauschplattform für die Abgeordneten und als
Signal in die Partei, in der die Bedeutung der parlamentarischen Arbeit und
der Regierungsbeteiligung nach wie vor umstritten ist.
Thematischer Schwerpunkt des Treffens war die "Demokratische Erneuerung"
des Landes. Für eine Partei, der oft ein demokratisches Defizit vorgeworfen
wird, ist das ein mutiger Schritt.
"Unsere Demokratie ist gefährdet. Wer sie retten will, muss sie attraktiver
machen", sagte Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi. Zu groß sei der
Einfluss der Wirtschaft, zu gering der der Bürger. "Eine Linke kann es für
uns nur als demokratische Linke geben und eine demokratische Linke muss
kritisch auf Gefährdungen der Demokratie reagieren."
Oskar Lafontaine, Exparteichef und jetzt Fraktionsvorsitzender im Saarland,
vermittelte den Eindruck, als ließe sich das gesamte Parteiprogramm unter
dem Begriff der Demokratie zusammenfassen: Entprivatisierung,
Bankenregulierung, Leiharbeit, Lohndumping und Hartz IV - alles hänge damit
zusammen. "Unser Programm lässt sich auf zwei Wörter reduzieren: Demokratie
und Freiheit."
Abgesehen von Lafontaines Rede dominierten Realpolitik und Pragmatismus -
nichts zu spüren von Flügelkämpfen. Brandenburgs Fraktionschefin Kerstin
Kaiser warb um Verständnis für Kompromisse, die man in einer rot-roten
Koalition eingehen müsse. Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow
erklärte, wie "gelebte Demokratie" in der Kommune funktioniert.
Als einziger externer Redner war DGB-Chef Michael Sommer geladen. "Es ist
noch keine Normalität, dass ich hier in diesem honorigen Kreis rede", sagte
er. Streckenweise klang seine Rede wie ein energisches Werben um
rot-rot-grüne Bündnisse.
"Wenn wir etwas durchsetzen wollen, geht das nicht gegeneinander, nur
miteinander", so Sommer. An diesem Wochenende machte die Linkspartei den
Eindruck, als würde es an ihr nicht scheitern.
27 Feb 2011
## AUTOREN
Paul Wrusch
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