# taz.de -- C/O Berlin im Postfuhramt: Senat rettet Fotogalerie - vorläufig | |
> C/O Berlin einigt sich mit Investor und kann bis zum Jahresende im | |
> Postfuhramt bleiben. Kisseler und Schmitz haben bei der Verlängerung | |
> vermittelt. Galerie will Aufschub nutzen, neue Räume zu finden. | |
Bild: Bilder der Bundeskanzler in einer Ausstellung der Galerie C/O Berlin im P… | |
Die von der Schließung bedrohte Fotogalerie C/O Berlin hat eine Galgenfrist | |
für die Nutzung ihres Standorts im ehemaligen Postfuhramts | |
herausgeschlagen. Die Galerie sowie der Eigentümer der Immobilie, die | |
israelische Investorengruppe Elad, einigten sich am Dienstag auf eine | |
Verlängerung des Mietverhältnisses bis zum Ende des Jahres. Mit der | |
Zwischennutzung der Räume an der Oranienburger Straße ist der bisherige | |
Auszugstermin, der 31. März 2011, zwar erst einmal vom Tisch. Die Galerie | |
sucht dennoch weiter nach einem neuen Räumen. Elad möchte das Postfuhramt | |
zum Hotel umbauen. | |
Mirko Nowak, Pressesprecher bei C/O Berlin, zeigte sich erleichtert über | |
die erzielte Einigung. Die Ausstellungsmacher seien froh, "das Programm für | |
das Jahr 2011 ohne Einschränkungen präsentieren zu können". Daher würden | |
jetzt auch die aktuelle Retrospektive von Robert Mapplethorpe sowie die | |
Ausstellung "Shoot!" bis 1. Mai verlängert. Zudem könnten die geplanten | |
Werkschauen von Gregory Crewdson und Fritz Eschen und die Ausstellung | |
"Bilder der Ohnmacht" bis zum Dezember über die Bühne gehen, sagte Nowak. | |
Die Verabredung mit Elad ist wohl mit der Hilfe des Senats zustande | |
gekommen. "Dank der Vermittlung von Staatssekretärin Barbara Kisseler, | |
Chefin der Senatskanzlei, sowie André Schmitz (SPD), Staatssekretär für | |
Kultur, ist der Betrieb von C/O Berlin in den bestehende Flächen | |
gesichert", erklärte Nowak. Kisseler und Schmitz hatten sich in der | |
Vergangenheit immer wieder für den Bestand der Galerie eingesetzt. | |
Die verlängerte Zwischennutzung im Postfuhramt sei "dringend erforderlich" | |
gewesen, umschrieb Nowak die problematische Lage der 10 Jahre alten | |
privaten Kultureinrichtung. Noch im Januar hatte die Galerie befürchtet, | |
ihr Domizil Ende März räumen zu müssen. Die Zeit im Postfuhramt werde nun - | |
neben den Präsentationen - auch dazu genutzt werden können, weiter ein | |
neues Quartier zu finden. | |
Trotz intensiver Suche hat C/O Berlin bis dato keinen neuen Standort an der | |
Hand. Im vergangenen Jahr waren zwei Optionen geplatzt - im Monbijoupark | |
und in der ehemaligen Jüdischen Mädchenschule. Die Nutzung und den Umbau | |
des alten Bunkers im Monbijoupark lehnte der Bezirk Mitte ab, die | |
Mädchenschule in der Auguststraße fand einen anderen Galeristen als Mieter. | |
8 Mar 2011 | |
## AUTOREN | |
Rolf Lautenschläger | |
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