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# taz.de -- Nach dem Benzin-Gipfel: Kritik an "Schmalspur-Ergebnis"
> Der Benzin-Gipfel ist gelaufen, die Ergebnisse sind enttäuschend. Das
> finden zumindest die Kritiker. Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn sprach
> von einem "Schmalspur-Ergebnis".
Bild: Nach dem Benzingipfel ist immer noch nicht klar, wo es lang geht.
BERLIN/SAARBRÜCKEN rtr/dapd | Die Kritik an den Ergebnissen des
"Benzin-Gipfels" zur Einführung des Bio-Sprits E10 hält an. Der Ausgang des
Treffens seien enttäuschend, sagte der Chef der Verbraucherzentrale
Bundesverband, Gerd Billen, der Bild-Zeitung vom Mittwoch. Gebraucht werde
eine Garantieerklärung der Hersteller für jeden Wagen. Der Chef des
Bundesverbandes der freien Kfz-Händler, Ansgar Klein, sagte der Zeitung,
seine Branche befürchte weiterhin Schäden durch E10, die erst mit
erheblicher Verzögerung aufträten und an den Autofahrern und
Gebrauchtwagenhändlern hängen blieben.
Auch Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn zeigte sich enttäuscht vom Ausgang
des Benzin-Gipfels . "Ich hätte mir ein starkes Zeichen für weniger
Spritverbrauch bei Autos gewünscht. Das ist der Königsweg," sagte Höhn der
Saarbrücker Zeitung (Mittwochausgabe). Biokraftstoff könne nur ein
ergänzender Weg sein, "und wenn dann in Reinform zum freiwilligen Tanken".
Sie bezweifele, dass mit einer Informationsoffensive die Wogen geglättet
werden könnten. "Für das Schmalspur-Ergebnis hätte man kein inszeniertes
Gipfeltreffen gebraucht." Die Bundesregierung wolle das Thema aussitzen und
hoffe, dass es aus dem medialen Fokus verschwinde.
Regierung und Wirtschaft hatten am Dienstag beschlossen, trotz des Chaos
bei der Einführung des E10-Benzins den Biosprit gemeinsam an der Zapfsäule
durchsetzen zu wollen. Dazu sollen die verunsicherten Autofahrer direkt an
den Tankstellen besser informiert werden. Der Verband der
Automobilindustrie (VDA) erklärte, die von den Autoproduzenten für E10
freigegebenen Fahrzeuge würden dies garantiert auch vertragen. Grüne und
Umweltverbände forderten indes erneut ein Aus für den Biosprit, da er der
Umwelt nicht helfe und Lebensmittel verteuere.
E10 hat einen Anteil von bis zu 10 Prozent Bioethanol. Die
Mineralölwirtschaft ist verpflichtet, dieses Jahr 6,25 Prozent an Biosprit
mit dem herkömmlichen Treibstoff zu verkaufen. Die Motoren von knapp zehn
Prozent der Autos auf deutschen Straßen verträgt die Sorte allerdings
nicht. Aus Verunsicherung tanken aber sehr viele Autofahrer E10 nicht,
während der übrige Super-Kraftstoff knapp wird.
9 Mar 2011
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