# taz.de -- Ticker Japan 25.3.2011: Radioaktives Wasser an vier Reaktoren | |
> An vier Reaktorblöcken wurden Pfützen radioaktiv belasteten Wassers | |
> entdeckt. In Deutschland und Österreich sind erstmals geringe Spuren von | |
> Radioaktivität aus Japan gemessen worden. | |
Bild: Ein aktuelles Video der Japanischen Armee zeigt die Zerstörung der Reakt… | |
1:15 Vor allem Cäsium-137 in Wasser von Block 1 | |
Das verstrahle Wasser in Block 1 des Atomkraftwerks Fukushima enthält hohe | |
Mengen von Cäsium 137, wie es auch nach der Reaktorkatastrophe von | |
Tschernobyl vor nahezu 25 Jahren in großen Mengen in die Umwelt gelangt | |
ist. Die japanische Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) veröffentlichte am | |
Samstag eine Analyse dieses Wassers, wobei acht radioaktive Substanzen | |
festgestellt wurden. An der Spitze der Aktivität steht Cäsium 137 mit 1,8 | |
Millionen Becquerel. | |
Cäsium 137 hat im Unterschied zu radioaktivem Jod eine relativ lange | |
Halbwertzeit von 30,2 Jahren. Es entsteht bei der Kernspaltung in | |
Atomkraftwerken. Das untersuchte Wasser in Block 1 enthält darüber hinaus | |
unter anderem auch die Cäsium-Isotope 134 (160 000 Becquerel) und 136 (17 | |
000 Becquerel) sowie Jod-131 (210 000 Becquerel). | |
22:25 Radioaktivität wohl in Körper der AKW-Arbeiter | |
Radioaktive Partikel sind vermutlich in die Körper der beiden verletzten | |
Arbeiter vom Kraftwerk Fukushima gelangt. Die Männer zeigten aber keine | |
Frühsymptome von Strahlenkrankheit und benötigten deshalb keine weitere | |
Behandlung, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag unter | |
Berufung auf das nationale Institut für Strahlenforschung. Die Männer | |
könnten ohne fremde Hilfe gehen und könnten wahrscheinlich am Montag | |
entlassen werden. | |
Die beiden Arbeiter waren am Donnerstag bei Arbeiten am Krisen-AKW | |
Fukushima in stark radioaktiv belastetes Wasser getreten und kamen mit | |
Verbrennungen in eine Spezialklinik. Die Ganzkörperstrahlung, der die | |
Männer ausgesetzt waren, soll bei 173 bis 180 Millisievert gelegen haben. | |
Unterhalb der Knöchel soll die Strahlung aber bei 2 bis 6 Sievert gelegen | |
haben, berichtete das behandelnde Strahlenforschungsinstitut. Diese extreme | |
Dosis war nur lokal | |
21:30 Wulff fordert internationale Atomenergiebehörde | |
Bundespräsident Christian Wulff hat angesichts der Katastrophe in Japan für | |
eine machtvolle internationale Atomenergiebehörde plädiert. "Die Welt | |
braucht eine starke, international legitimierte Organisation in Fragen der | |
nuklearen Sicherheit", sagte Wulff am Freitag laut Redemanuskript auf dem | |
91. Ostasiatischen Liebesmahl des Ostasiatischen Vereins in der | |
Handelskammer Hamburg. Radioaktive Wolken machten an keiner Landesgrenze | |
halt. Er sei überzeugt, dass Japan die Kraft zum Wiederaufbau habe. "Aber | |
die Folgen des Unfalls im Atomkraftwerk Fukushima für Japan, seine Nachbarn | |
und die Welt sind in ihrer Gesamtheit noch nicht abzuschätzen." | |
20:43 IAEA: Viel Vorarbeit für Leck-Untersuchung nötig | |
Im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins sind nach | |
Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien noch viele | |
Vorarbeiten nötig, bevor Ingenieure die vermuteten Lecks in den Reaktoren | |
1, 2 und 3 untersuchen und eventuell abdichten können. "Wir wissen nicht, | |
wie lange es noch Austritt geben wird", sagte Graham Andrew, Technikexperte | |
der IAEA, am Freitagabend bei einer Pressekonferenz in Wien. | |
Der IAEA-Sicherheitssprecher Denis Flory erklärte, es müssten noch einige | |
Schritte unternommen werden, bevor die Ingenieure in Fukushima untersuchen | |
könnten, ob tatsächlich Lecks vorhanden sind. Zunächst müssten die | |
Reaktoren weiter gekühlt werden, um überhaupt erst eine Umgebung zu | |
schaffen, in der Menschen innerhalb des Reaktors arbeiten und den Schaden | |
beurteilen könnten. "In dieser Phase sind wir noch lange nicht", sagte | |
Flory. | |
20:21 Japanische Regierung will Strahlenopfer verteilen | |
Die japanische Regierung will Strahlenopfer dezentralisiert versorgen. Ab | |
einer Zahl von 100 stark verstrahlten Opfern sollen die Patienten auf | |
mehrere Klinken verteilt werden. Das einzige spezialisierte | |
Strahlenforschungsinstitut in der Region könne nicht mehr Patienten | |
aufnehmen, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag unter Berufung | |
auf Regierungskreise. | |
Neben dem nationalen Strahlenforschungsinstitut in der Stadt Chiba im Osten | |
Japans ist nur ein Strahlenzentrum in Hiroshima in Westjapan für extreme | |
Notfälle eingerichtet. Neunzehn weitere Provinzhospitäler können aber | |
ebenfalls Strahlenerkrankungen behandeln. Bei einer geringen Anzahl von | |
Fällen können die Patienten vor Ort dekontaminiert und dann nach Chiba | |
verlegt werden, berichtete Kyodo. | |
20:12 Ban Ki Moon: geltende Sicherheitsvorkehrungen überarbeiten | |
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat Japan am Freitag den Beistand der | |
internationalen Gemeinschaft beim Kampf gegen eine nukleare Katastrophe | |
zugesichert. "Ich verspreche den Menschen und der Regierung von Japan, dass | |
wir ihnen helfen, das Desaster zu bezwingen und sich von dem verheerenden | |
Erdbeben sowie dem Tsunami zu erholen", sagte Ban nach einer Videokonferenz | |
mit den Leitern von zehn Weltorganisationen. | |
Der UN-Chef räumte ein, dass es nach dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima | |
Daiichi an der Zeit sei, die internationale Reaktion auf nukleare Unfälle | |
zu überprüfen und die geltenden Sicherheitsvorschriften zu überarbeiten. | |
Darüber hinaus sollte der Strahlenschutzplan internationaler Organisationen | |
wie der Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien verschärft werden, forderte Ban. | |
19:41 Uhr: Radioaktive Substanzen in Österreich | |
Auch in Österreich sind erstmals geringe Spuren von Radioaktivität aus | |
Japan gemessen worden. An der Strahlenmessstation der Agentur für | |
Gesundheit und Ernährungssicherheit in Wien wurden nach Informationen der | |
Agentur "extrem geringe Konzentrationen" an Jod-131, Cäsium-137 und | |
Cäsium-134 in der bodennahen Luft nachgewiesen. | |
19:30 Uhr: Einstufen in höhere INES-Stufe | |
Die japanische Atombehörde schließt nicht mehr aus, die Schwere der | |
Vorfälle in Fukushima von INES-Stufe fünf auf Stufe sechs heraufzusetzen - | |
die Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl 1986 hatte die höchste | |
Stufe sieben. Die Behörde forderte Tepco auf, die Sicherheitsbedingungen | |
für die in der Anlage arbeitenden Techniker zu verbessern. Eine | |
Untersuchung solle klären, warum drei Mitarbeiter bei Arbeiten am Reaktor 3 | |
hoher radioaktiver Strahlung ausgesetzt worden seien. | |
18:14 Uhr: Radioaktive Pfützen an vier Reaktoren | |
An vier Reaktorblöcken sind Pfützen von radioaktiv belastetem Wasser | |
entdeckt worden. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, könnte das | |
Wasser vielleicht aus dem Reaktorkern oder den Abklingbecken für die | |
abgebrannten Kernstäbe gesickert sein. Die Pfützen an Reaktor 1 und 3 | |
würden bis zu 40 Zentimeter beziehungsweise 1,5 Meter tief sein. In den | |
Reaktorblöcken 2 und 4 stehe das Wasser in den Pfützen bis zu einem Meter | |
beziehungsweise bis zu 80 Zentimeter hoch. | |
Die Arbeiten zur Kühlung der Brennstäbe wurden derweil fortgesetzt. Laut | |
der Betreiberfirma Tepco wurde begonnen, Süßwasser in die Reaktorblöcke 1 | |
und 3 zu pumpen. Durch das bisher verwendete Meerwasser hat sich vermutlich | |
bereits eine Salzkruste an den Brennstäben gebildet, was die Kühlung | |
behindert. Am Samstag sollen auch Reaktor 2 mit Süßwasser gekühlt werden. | |
17:00 Uhr: Kosten der Katastrophe: 21 Milliarden Euro | |
Der Risikoanalyst Air Worldwide schätzt die Kosten des verheerenden | |
Erdbebens und des dadurch ausgelösten Tsunamis für Versicherer auf bis zu | |
21 Milliarden Euro. Die Versicherungsbranche werde wohl für Schäden in | |
Gesamthöhe von 14 bis 21 Milliarden Euro aufkommen müssen, teilte das | |
Unternehmen mit und konkretisierte damit seine bisherigen Angaben. Zuvor | |
hatte Air Worldwide Zahlungen zwischen knapp 11 und 25 Milliarden Euro | |
prognostiziert. | |
Air-Worldwide-Konkurrent Eqecat rechnet mit Gesamtverlusten zwischen 8,5 | |
und 18 Milliarden Euro. Rund zwei Wochen nach der Naturkatastrophe haben | |
Versicherer immer noch Schwierigkeiten, genau anzugeben, mit welchen | |
finanziellen Belastungen sie rechnen. Die Ausmaße werden wohl erst in | |
einigen Monaten feststehen. Diskussionen über die Folgen für die Branche | |
haben allerdings längst begonnen. Experten befürchten, dass die Konzerne | |
Aktienrückkaufprogramme stoppen könnten, frisches Kapital aufnehmen oder | |
sogar Preise anheben müssen. | |
16:55 Uhr: Deutsche spenden 17 Millionen Euro | |
Mindestens 17 Millionen Euro haben die Menschen in Deutschland bisher für | |
die Opfer des Erdbebens und des Tsunamis gespendet. Das ergab eine Umfrage | |
des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) bei insgesamt 24 | |
Hilfswerken und Spendenbündnissen zwei Wochen nach der Katastrophe. Zum | |
Vergleich: Zwei Wochen nach dem Erdbeben in Haiti 2010 hatten deutsche | |
Privatpersonen und Unternehmen 86 Millionen Euro gespendet, für die Opfer | |
der Überschwemmung in Pakistan gab es 24 Millionen. Über einen längeren | |
Zeitraum flossen aus Deutschland insgesamt 230 Millionen Euro Spenden für | |
Haiti und 200 Millionen für Pakistan. | |
16:25 Uhr: 10.000-fach erhöhte Strahlung jetzt auch in Reaktor 1 | |
Im Wasser von Reaktor 1 ist 10.000-fach erhöhte Strahlung gemessen worden, | |
meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreiberfirma | |
Tepco am Freitag. Am Donnerstag war bereits an Reaktor 3 im AKW Fukushima | |
Eins im Wasser eine Radioaktivität festgestellt worden, die 10.000 Mal so | |
hoch war wie üblich. | |
16:20 Uhr: Zehntausende zur Anti-Atom-Demo erwartet | |
Mit Protesten und Musik gegen Atomkraft: Zehntausende Menschen werden an | |
diesem Samstag zu Anti-Atom-Demonstrationen in vier deutschen Großstädten | |
erwartet. Allein in Berlin erwarten die Organisatoren - ein breites Bündnis | |
von Atomkraft-Gegnern - mehr als 50 000 Demonstranten. Vor dem Hintergrund | |
der Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan haben Umweltverbände auch in | |
Köln, München und Hamburg Protestzüge und Kundgebungen angemeldet. Das | |
gemeinsame Motto lautet: "Fukushima mahnt: Alle AKWs abschalten". | |
15:54 Uhr: Greenpeace: Katastrophe hat höchste Stufe erreicht | |
Die Katastrophe muss nach Ansicht von Greenpeace auf die höchste Stufe der | |
Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) eingeordnet werden. Aus der | |
havarierten Atomanlage in Japan seien schon jetzt entsprechend große Mengen | |
an Radioaktivität entwichen. Dies habe eine Studie des Physikers Helmut | |
Hirsch für Greenpeace ergeben, teilte die Umweltorganisation mit. Hirsch | |
kommt demnach zu dem Ergebnis, dass die Gesamtmenge der radioaktiven | |
Substanzen Jod-131 und Cäsium-137 die Einstufung in INES 7 erfordern. Die | |
japanischen Behörden ordneten die Atomkatastrophe derzeit aber nur der | |
Stufe 5 zu. Stufe 7 der international einheitlichen sogenannten INES-Skala | |
der IAEA war bislang erst einmal bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl | |
1986 ausgerufen worden. | |
"Es sind derart große Mengen an Radioaktivität freigesetzt worden, dass die | |
derzeitige Katastrophe im Akw Fukushima I jeden Vergleich sprengt", erklärt | |
Greenpeace-Kernphysiker Heinz Smital. Er beruft sich dabei auf eine Studie | |
für Greenpeace, die Daten des französischen Instituts für Atomsicherheit | |
(IRSN) und der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und | |
Geodynamik (ZAMG) auswertete. Demnach sei die Menge von freigesetzten | |
radioaktiven Substanzen wie Cäsium 137 und Jod 131 so groß, dass eine | |
Einstufung auf der INES-Stufe 7 nötig sei. | |
15:27 Uhr: Verschärfung der Lage bremst Dax aus | |
Die erneute Verschärfung der Lage im havarierten japanischen Atomkraftwerk | |
Fukushima I hat die Anleger zum Wochenschluss vom Aktienmarkt Abstand | |
halten lassen. "Niemand weiß, was am Wochenende im Hinblick auf die | |
Strahlung noch passiert", sagte ein Händler. Der Dax notierte am | |
Freitagmittag bei niedrigen Umsätzen nahezu unverändert bei 6934 Punkten. | |
Sollte er auf diesem Niveau schließen, hätte der deutsche Leitindex auf | |
Wochensicht vier Prozent zugelegt. | |
14:55 Uhr: Reaktor 3 wahrscheinlich beschädigt | |
Die japanische Atombehörde schloss am Reaktorblock 3 in Fukushima, in dem | |
auch hochgiftiges Plutonium zum Einsatz kommt, eine Beschädigung des | |
Druckbehälters nicht mehr aus, was die Lage in dem Werk dramatisch | |
verkomplizieren und die Rettungsarbeiten ausdehnen könnte. Ein neues | |
[1][Video] zeigt die Schäden aus nächster Nähe. Wegen stark erhöhter | |
Radioaktivität rings um das Akw sei der Reaktor womöglich beschädigt, | |
erklärten der Akw-Betreiber Tepco und die Atombehörde des Landes. | |
Regierungschef Naoto Kan rief die Japaner zur Solidarität auf. "Es ist | |
möglich, dass der Reaktordruckbehälter, der die Brennstäbe enthält, | |
beschädigt ist", sagte ein Tepco-Sprecher. "Weit entfernt" von Reaktor 3 | |
seien stark erhöhte radioaktive Substanzen gemessen worden, sagte zudem ein | |
Sprecher der japanischen Behörde für nukleare Sicherheit. Der | |
Sicherheitsbehälter des Reaktors könne jedoch nach den vorliegenden | |
Messdaten noch "auf einem gewissen Niveau" funktionieren. | |
14:40 Uhr: Wind treibt Radioaktivität aufs Meer | |
Der Wind treibt die radioaktiven Partikel aus den japanischen | |
Unglücksreaktoren in den nächsten Tagen auf das offene Meer. Die | |
Millionen-Metropole Tokio werde nicht betroffen sein, sagte Meteorologe | |
Bernd Zeuschner vom deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Nur am | |
Freitag (mitteleuropäischer Zeit) könne die Region nördlich von Fukushima | |
einen Teil der Stoffe abbekommen. Das Gebiet mit den Atomkraftwerken lag im | |
Einflussbereich eines Sturmtiefs, das am Freitag über die Hauptinsel | |
ostwärts zog. Dazu war es winterlich kalt mit Temperaturen um den | |
Gefrierpunkt, und es gab einige Schnee- oder Schneeregenschauer. | |
Auf der Rückseite des Tiefs werde der Wind am Wochenende auf westliche | |
Richtungen drehen, sagte Zeuschner. Schadstoffe aus Fukushima werden bei | |
dieser Wetterlage weit auf das offene Meer hinaus verfrachtet. Die | |
Niederschläge lassen laut Vorhersage nach, aber es bleibt kalt. | |
14:28 Uhr: Lage für ältere Erdbebenofer prekär | |
Zwei Wochen nach dem Mega-Beben in Japan leben immer noch mehr als 240.000 | |
Menschen in Notunterkünften. Die Lage vor allem der älteren Opfer ist | |
prekär: Es fehle an Wasser, Heizmaterial, Treibstoff und Medikamenten. Für | |
viele seien anhaltende Schockzustände nach Erdbeben und Tsunami eine | |
zusätzliche Belastung. Die Zahl der Todesfälle infolge von Unterkühlungen, | |
Lungenentzündungen oder Thrombosen steige. Nun droht auch noch eine neue | |
Kältewelle. In den nächsten Tagen sollen die Temperaturen laut Angaben der | |
japanischen Wetteragentur vom Freitag in Teilen des Erdbebengebiets auf bis | |
zu minus 5 Grad absinken. In den Notunterkünften müssen die Menschen oft | |
ohne Heizung, heißes Wasser und warmes Essen auskommen. Für viele Senioren | |
sei der Schock nach der Erdbebenkatastrophe und dem Evakuierungsstress zu | |
viel, sagten Ärzte. | |
In einer Notunterkunft in einer Sporthalle in Kesennuma in der Präfektur | |
Miyagi starben innerhalb weniger Tage zehn ältere Opfer. Sie gehörten zu | |
einer Gruppe von 87 überlebenden Patienten eines Pflegeheims, das von | |
Erdbeben und Tsunami zerstört wurde. "Die Kälte und die Tatsache, dass sich | |
ihre Umgebung plötzlich so drastisch veränderte, hat wohl vielen ihre | |
Kräfte geraubt", sagte der Leiter des Pflegeheims. Die erste Nacht nach dem | |
Beben hatten die Senioren im Alter von 63 bis 105 Jahren in nassen Kleidern | |
in der Ruine des Pflegeheim auf dem Fußboden gekauert verbringen müssen, | |
bevor sie in einer Notunterkunft unterkamen. | |
14:14 Uhr: Südkorea stoppt Importe aus Japan | |
Südkorea hat ein vorübergehendes Verbot für den Import mehrerer | |
Nahrungsmittel aus vier japanischen Regionen beschlossen. Das Verbot bleibe | |
solange bestehen, bis sich die Besorgnis wegen einer radioaktiven | |
Verstrahlung wieder gelegt habe, teilte das Büro des Ministerpräsidenten in | |
Seoul mit. Das Verbot trete ab sofort in Kraft. Südkorea folgt mit dieser | |
Entscheidung anderen Ländern, darunter Russland, Australien und den USA. | |
Betroffen ist die Lebensmitteleinfuhr aus den japanischen Präfekturen | |
Fukushima, Ibaraki, Tochigi und Gunma. Die Verbotsliste enthält demnach | |
unter anderem Spinat, Gemüsekohl und Milch sowie andere Lebensmittel, deren | |
Ausfuhr bereits von Japan gestoppt worden war. | |
14:00 Uhr: EU-Gipfel einigt sich auf AKW-Stresstest | |
Der EU-Gipfel hat sich auf eine umfassende Untersuchung der Sicherheit der | |
europäischen Kernkraftwerke verständigt. Die Nuklearsicherheit in Europa | |
solle über sogenannte Stresstests "dringend überprüft" werden, sagte | |
EU-Ratspräsident EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy zum Abschluss des | |
Gipfels in Brüssel am Freitag. "Das hat höchste Priorität." Europa wolle | |
die "höchsten Standards für nukleare Sicherheit". Besonders die | |
Nachbarländer der EU, aber auch der Rest der Welt sollten zu vergleichbaren | |
Tests angeregt werden. | |
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, die Tests sollten für alle | |
EU-Staaten einheitlich sein: "Die Lehre aus Japan muss sein: einheitliche | |
Stresstests in Europa." EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte, | |
für die Überprüfung seien "klare und gemeinsame Kriterien" notwendig. Die | |
Rolle der Kommission sei es, "die Glaubwürdigkeit dieser Übung | |
sicherzustellen". Die Kommission werde vorschlagen, alle Nuklearanlagen in | |
Europa zu prüfen, sagte der Portugiese. | |
Die Kriterien für die Überprüfungen sollen demnach durch die EU-Kommission | |
und die Europäischen Atomsicherheitsregulierungsgruppe (ENSREG) festgelegt | |
werden. Die Tests selbst werden von den nationalen Behörden vorgenommen, | |
die dann ihre Ergebnisse an die Kommission melden. Die soll die Ergebnisse | |
dann in einem Bericht bewerten, der veröffentlicht wird. Frankreichs | |
Präsident Nicolas Sarkozy, dessen Land die meisten Atommeiler in Europa | |
hat, sagte zu, Kraftwerke zu schließen, die bei den Stresstests | |
durchfielen. | |
13:43 Uhr: Abriss-Hotel für Flüchtlinge | |
Ein riesiges Hotel in Tokio sollte eigentlich abgerissen werden. Jetzt wird | |
das "Grand Akasaka Prince" Hotel in Tokio dafür genutzt, Flüchtlinge aus | |
Fukushima aufnehmen, wo das havarierte Atomkraftwerk steht. Das hat die | |
Hauptstadtregierung verkündet. Das 40 Stockwerke hohe Gebäude mitten in der | |
Hauptstadt könne bis zu 1600 Menschen Unterkunft bieten. Die Behörden | |
planten, den Komplex von April bis Ende Juni für Flüchtlinge zu öffnen. Es | |
solle erst danach abgerissen werden. Das Hotel hat elf Restaurants und | |
Bars, verschiedene Speisesäle und einen Massagesalon. Die Flüchtlinge | |
sollen dort unterkommen können, der Service soll nach Angaben von Kyodo | |
allerdings nicht weitergeführt werden. | |
12.58 Uhr: Radioaktives Jod aus Japan in Deutschland gemessen | |
Erstmals ist radioaktives Jod aus Japan in Deutschland gemessen worden. Die | |
Dosis sei absolut unbedenklich, teilte eine Sprecherin des | |
Bundesumweltministeriums am Freitag in Berlin mit. "Es konnten geringste | |
Spuren, ein fünftausendstel Becquerel Jod pro Kubikmeter Luft, nachgewiesen | |
werden", sagte die Sprecherin. "Die daraus resultierende Dosis ist mehr als | |
eine Millionen Mal niedriger als die Dosis, die ein Mensch durch die | |
natürliche Strahlung erhält." | |
Die Spuren seien am Donnerstagabend wie erwartet an den höchstempfindlichen | |
Messstellen des Deutschen Wetterdienstes, des Bundesamtes für | |
Strahlenschutz sowie der Physikalisch- Technischen Bundesanstalt in | |
Potsdam, Offenbach, Braunschweig und Schauinsland gemessen worden. | |
Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, die Zollverwaltung prüfe | |
sämtliche Warensendungen aus Japan mit Geigerzählern. Auf dem Hauptweg, dem | |
Seeweg, seien aber noch keine Waren eingetroffen, die nach Unglück | |
abgesandt wurden. | |
12.56 Uhr: Wieder starkes Nachbeben in Japan | |
Erneut hat ein starkes Nachbeben den Nordosten Japans erschüttert. Der | |
Erdstoß am Freitagabend (Ortszeit) vor der Küste der Katastrophenprovinzen | |
Miyagi und Iwate hatte eine Stärke von 6,2, wie der Fernsehsender NHK | |
meldete. Berichte über mögliche Schäden oder Verletzte lagen zunächst nicht | |
vor. Eine Warnung vor einem Tsunami gab es nicht. Auch in der Hauptstadt | |
Tokio gerieten Hochhäuser ins Schwanken. | |
12.39 Uhr: Fischbestände im Pazifik nicht bedroht | |
Die großen Fischbestände im Pazifik sind aus Expertensicht nach der | |
japanischen Atomkatastrophe nicht von radioaktiver Verseuchung bedroht. | |
"Die ersten Messergebnisse aus dem Umkreis des Unglücksreaktors in | |
Fukushima geben keinen Anlass zur Besorgnis", sagte Ulrich Rieth vom | |
Hamburger Von-Thünen-Bundesinstitut für Fischereiökologie am Freitag. | |
Bereits 30 Kilometer von der Reaktoranlage entfernt seien die radioaktiven | |
Stoffe im Meerwasser deutlich verdünnt. Für das Fanggebiet in der | |
Beringsee, mehr als 2.500 Kilometer von Fukushima entfernt, sei nach | |
jetziger Datenlage nicht mit einer nachweisbaren Erhöhung der | |
Radioaktivität zu rechnen. Das Von-Thünen-Institut analysiert vom | |
Reaktorbetreiber und vom japanischen Forschungsministerium übermittelte | |
Messwerte. | |
11.49 Uhr: Japanischer Ministerpräsident entschuldigt sich für Atomschäden | |
Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan hat sich am Freitag bei Bauern | |
und Unternehmen für die Schäden durch das beschädigten Atomkraftwerk | |
Fukushima-Daiichi entschuldigt. Das sagte der Regierungschef am Freitag. | |
11.43 Uhr: Zwei Blöcke ohne Kühlung | |
Im Krisen-AKW Fukushima sind erneut zwei Blöcke ohne jede Kühlung. | |
Radioaktiv belastetes Wasser stoppte am Freitag die Arbeiten an den | |
Reaktoren 1 und 2, wie die Nachrichtenagenturen Kyodo und Jiji Press am | |
berichteten. Als hohe Radioaktivität festgestellt wurde, mussten sich die | |
Arbeiter zurückziehen. Zuvor hatte sich schon die Lage an Reaktor 3 | |
verschärft. Die japanische Regierung plant weiter keine Ausweitung der | |
Evakuierungszone um das havarierte AKW. | |
11.17 Uhr: Radioaktives Wasser vielleicht Nebeneffekt | |
Ein Vertreter der japanischen Atomaufsicht erklärt, die Radioaktivität im | |
Wasser von Block 3 könnte auf Versuche zurückzuführen sein, den Reaktor zu | |
kühlen. | |
11.06 Uhr: Wohl keine Risse in Reaktor-3-Container | |
Japans Atomaufsicht erklärt, Risse im Container von Reaktor 3 und den | |
Druckbehältern seien unwahrscheinlich. | |
10.35 Uhr: Japan-Krise belastet Wirtschaft nicht auf Dauer | |
Die Krise in Japan wird die Weltwirtschaft nach Einschätzung des Münchner | |
Ifo-Instituts nur kurzfristig treffen. Es werde voraussichtlich keinen | |
dauerhaften Effekt geben, sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger am | |
Freitag. "Einige Unternehmen sind zwar betroffen und einige Lieferketten | |
unterbrochen." Das werde mit der Zeit aber wieder behoben. Die Einschätzung | |
könne sich aber ändern, sobald die Strahlung nach der Atomkatastrophe im | |
Nordosten des Landes sich auf größere Gebiete oder gar die Metropole Tokio | |
ausdehne. Allein im Großraum Tokio leben rund 35 Millionen Menschen. Dort | |
schlägt das Herz der japanischen Wirtschaft. | |
10.23 Uhr: Verstrahltes Wasser stammt möglicherweise aus Reaktorkern | |
Das radioaktiv belastete Wasser im Reaktor drei des havarierten | |
Atomkraftwerks Fukushima stammt möglicherweise aus dem Reaktorkern. Dies | |
teilte die Betreiberfirma Tepco am Freitag in einer Pressekonferenz mit. | |
Kurz zuvor hatte Tepcos Vize-Präsident Sakae Muto in derselben Konferenz | |
erklärt, die Quelle des radioaktiven Wassers in dem Reaktor sei schwer zu | |
bestimmen. Möglicherweise komme es aus dem Abklingbecken. Die japanische | |
Atombehörde erklärte, es sei unwahrscheinlich, dass der Druckbehälter von | |
Reaktor drei beschädigt sei. In dem Behälter befinden sich die Brennstäbe. | |
Reaktor drei enthält Mischbrennstäbe mit hochgiftigem Plutonium. | |
10.02 Uhr: Laut Aigner strengere Lebensmittelkontrollen in Deutschland | |
Die Lebensmittelkontrollen in Deutschland werden angesichts des | |
Atomunglücks in Japan verstärkt. "Künftig dürfen Lebensmittel aus den | |
betroffenen japanischen Regionen nur noch in Deutschland eingeführt werden, | |
wenn sie in Japan streng kontrolliert und zertifiziert wurden", teilte | |
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner am Freitag in Berlin mit. "Bereits | |
vor der Verladung muss sichergestellt sein, dass die Waren keinerlei | |
erhöhte Strahlenbelastung aufweisen." Die Europäische Union hatte zuvor | |
Zwangskontrollen angeordnet. Dies ist laut Aigner eine Vorsorge. Sie wollte | |
sich dazu noch am Vormittag weiter äußern. | |
An den EU-Außenstellen würden alle Waren geprüft, die aus Japan kämen. Die | |
Zollverwaltung prüft laut Finanzministerium alle Warensendungen aus Japan | |
mit Geigerzählern. Auf dem Seeweg seien noch keine Waren eingetroffen, die | |
nach dem Unglück abgesandt wurden. | |
Im vergangenen Jahr importierte Deutschland aus Japan Nahrungsmittel im | |
Wert von rund 33 Millionen Euro, aus allen Ländern waren es Waren für rund | |
61 Milliarden Euro. Bei den Importen aus Japan handelt es sich nach | |
Ministeriumsangaben vor allem um Fischspezialitäten, grünen Tee und Algen. | |
Die großen Fischbestände im Pazifik sind nach Expertenangaben nicht von | |
radioaktiver Verseuchung bedroht. | |
9.36 Uhr: Reaktorkern in Fukushima-Daiichi möglicherweise beschädigt | |
In einem Block des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima-Daiichi | |
könnte laut Behördenangaben der Reaktorkern beschädigt sein. Das teilte am | |
Freitag ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde in Tokio mit. Die Arbeiten | |
zur Kühlung der Reaktoren wurden daraufhin erneut gestoppt. | |
Behördensprecher Hidehiko Nishiyama sagte, in Block 3 der Anlage "könnte | |
etwas beschädigt worden sein". Daten deuteten darauf hin, das "gewisse | |
Funktionen der Sicherheitshülle" noch erhalten seien. Der Verdacht einer | |
Beschädigung sei aufgekommen, nachdem zwei Arbeiter von hohen Strahlendosen | |
getroffen worden waren und Verbrennungen erlitten hatten. Die Ursache sei | |
aber noch unklar, erklärte der Sprecher. | |
Beobachter schlossen aus der Äußerung, dass der Schaden am Reaktorkern | |
entstanden sein könnte, das Ausmaß aber begrenzt ist. Der Schaden könnte | |
auch an anderen Teilen entstanden sein, etwa an Rohrleitungen oder dem | |
Abklingbecken, erklärten Behördenvertreter. Sollte tatsächlich der | |
Reaktorkern betroffen sein, könnte die Radioaktivität in der Umgebung des | |
Kraftwerks deutlich ansteigen. | |
9.32 Uhr: Keine Hinweise auf Auseinanderbrechen des Reaktors | |
Für Block 3 gibt es nach Angaben der Atomsicherheitsbehörde keine Hinweise | |
auf ein Auseinanderbrechen des Reaktors. | |
8.50 Uhr: Helmut Kohl verteidigt Kernenergie | |
Trotz des Atomunglücks in Japan hat sich Altbundeskanzler Helmut Kohl gegen | |
einen schnelleren Ausstieg aus der Kernenergie ausgesprochen. In | |
Deutschland habe sich durch die Ereignisse im Japan "erst einmal und | |
unmittelbar gar nichts verändert", scheibt Kohl in der Bild. "Die | |
Kernenergienutzung in Deutschland ist durch das Unglück in Japan nicht | |
gefährlicher geworden, als sie es vorher gewesen ist." Die Lehre aus Japan | |
dürfe nicht "die berühmte Rolle rückwärts sein". | |
8.35 Uhr: Tokios Börse schließt mit Gewinnen | |
Die Börse in Tokio hat sich am Freitag dank der Käufe ausländischer | |
Investoren und positiver Vorgaben aus den USA mit einem Plus ins Wochenende | |
verabschiedet. Der japanische Leitindex Nikkei schloss bei 9.536,13 Punkten | |
und damit um 1,07 Prozent fester. Für den breiter gefassten Topix ging es | |
um 0,40 Prozent auf 857,38 Punkte aufwärts. Beide Indizes konnten damit in | |
dieser Woche mehr als drei Prozent hinzugewinnen. Im Vergleich zum 10. | |
März, dem Tag vor dem verheerenden Erdbeben, liegt der Nikkei noch immer um | |
knapp neun Prozent zurück. | |
8.30 Uhr: Keine Entwarnung für Sicherheitszone | |
Die Regierung gibt keine Entwarnung für die Sicherheitszone in 20 bis 30 | |
Kilometer Entfernung zum AKW. Die Menschen blieben aufgefordert, ihre | |
Wohnungen nicht zu verlassen, erklärte ein Sprecher am Freitag. | |
8.25 Uhr: Reaktordruckbehälter in Block 3 eventuell geschädigt | |
Der Reaktordruckbehälter im Block 3 der havarierten Atomanlage Fukushima 1 | |
ist nach Angaben der Betreiberfirma Tepco möglicherweise beschädigt. "Es | |
ist möglich, dass der Behälter in dem Reaktor, der die Brennstäbe enthält, | |
beschädigt ist", sagte ein Tepco-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am | |
Freitag. Im Reaktor 3 von Fukushima enthalten die Brennstäbe neben Uran | |
auch Plutonium, ein hochradioaktives, extrem giftiges Schwermetall. | |
8.15 Uhr: Meerwasser weiter zur Kühlung benutzt | |
Trotz der großen Gefahr, dass bei einer Kühlung die Brennstäbe mit Salz | |
verkrusten und damit eine weitere Kühlung blockieren, werden auch am | |
Freitag mangels Alternativen die erhitzten Blöcke 1,3 und 4 weiter mit | |
Meerwasser gekühlt. | |
7.55 Uhr: Zwei Japaner reisen verstrahlt in China ein | |
Nach ihrer Ankunft in China sind zwei Japaner wegen Verstrahlung ins | |
Krankenhaus eingeliefert und dort behandelt worden. Der gemessene Grad an | |
Radioaktivität habe bei den beiden Japanern den erlaubten Wert "erheblich | |
überschritten", teilten die chinesischen Behörden am Freitag mit. Die | |
Reisenden kamen demnach bereits am Mittwoch mit dem Flugzeug aus Tokio in | |
der Stadt Wuxi im Osten Chinas an. Sie lebten in einem Umkreis von 200 bis | |
350 Kilometern von der havarierten Atomanlage Fukushima. | |
7.45 Uhr: Südkorea verhängt Importstopp | |
Südkorea verhängt einem Fernsehbericht zufolge ein Einfuhrverbot für | |
Lebensmittel aus der vom Atomunglück betroffenen japanischen Region. | |
7.40 Uhr: Zahl der Leichen steigt auf 10.000 | |
Die Zahl der nach Erdbeben und Tsunami in Japan geborgenen Toten hat am | |
Freitag die Marke von 10.000 überschritten. Mehr als 17.000 Menschen werden | |
nach Polizeiangaben noch vermisst. Hunderttausende Überlebende sind | |
weiterhin in Notunterkünften untergebracht. 660.000 Haushalte sind von der | |
Trinkwasserversorgung abgeschnitten, rund 210.000 Haushalte haben keinen | |
Strom. | |
7.30 Uhr: Gefährliche Arbeiten am Kühlsystem | |
Im schwer beschädigten Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi bemühten sich | |
Einsatzkräfte weiterhin darum, das Kühlsystem wieder in Gang zu bringen. | |
Zwei Arbeiter waren am Donnerstag verstrahlt worden, als sie in radioaktiv | |
verseuchtes Wasser getreten waren. Das Wasser gelangte über den Rand ihrer | |
Stiefel auf ihre Beine, wie ein Sprecher der Betreiberfirma Tepco sagte. | |
Die Männer sollten am Freitag in ein radiologisches Institut verlegt | |
werden. Ihre Verletzungen waren nicht lebensbedrohlich. | |
7.20 Uhr: AKW-Betreiber gibt verstrahlten Arbeitern Mitschuld | |
Der japanische AKW-Betreiber Tepco gibt den drei verstrahlten Arbeitern am | |
Unglückswerk Fukushima eine Mitschuld an ihren Verletzungen. Die Arbeiter | |
hätten Strahlenzähler bei sich getragen, den ausgelösten Alarm aber | |
ignoriert, teilte Tepco am Freitag mit. Die eingesetzten Ingenieure würden | |
nun erneut über die Sicherheitsgefahren informiert. | |
7 Uhr: Formel 1 will Zeichen setzen | |
Die Formel 1 setzt bei ihrem Saisonauftakt in Australien ein Zeichen der | |
Anteilnahme für die Opfer der Erdbeben-Katastrophe von Japan. "Wir beten | |
für Japan", heißt es auf einem Aufkleber, der in Melbourne auf allen | |
Rennwagen kleben soll. | |
6.30 Uhr: Taiwan verhängt Importstopp | |
Taiwan hat den Import von Lebensmitteln aus fünf japanischen Präfekturen um | |
das Atomkraftwerk Fukushima 1 untersagt. Das Importverbot gelte von sofort | |
an für die Präfektur Fukushima und vier weitere nahe gelegene Präfekturen, | |
sagte ein Sprecher der taiwanesischen Gesundheitsbehörden am Freitag. "Wir | |
beobachten die Situation weiter und könnten das Importverbot bei einer | |
Verschlechterung der Lage ausweiten." In Taiwan waren in den vergangenen | |
Tagen radioaktiv belastete Bohnen und Muscheln entdeckt worden. | |
6 Uhr: Schlechte Wachstumsprognose für Japan erwartet | |
Wenn der Internationale Währungsfonds (IWF) am 11. April neue Prognosen zum | |
Wirtschaftswachstum veröffentlicht, wird für Japan mit einer drastischen | |
Korrektur nach unten gerechnet. Der IWF-Missionschef für Japan, Mahmood | |
Pradhan, sagte nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo vom Freitag, | |
Japan verfüge aber über genügend Rücklagen, um den Wiederaufbau nach der | |
Naturkatastrophe vom 11. März aus eigener Kraft zu finanzieren. | |
Quellen: dpa, dapd, rtr, afp, kyodo, nh, Asahi Shimbun | |
26 Mar 2011 | |
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[1] http://www.youtube.com/watch?v=zOFcH61GqSs | |
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