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# taz.de -- Streit um Twitter: Der verschwiegene Gründer
> Die Gründung von Twitter ist heute ein Mythos. Das Unternehmen wuchs in
> fünf Jahren auf einen Wert von vielen Milliarden - vielleicht wird eine
> falsche Geschichte erzählt.
Bild: Twitter-Chef Evan Williams. Hat er einen Miterfinder verschwiegen?
BERLIN taz/dpa | Nicht nur um die Gründung von Facebook wird eifrig
gestritten, auch der Twitter-Gründer Evan Williams hat sich Feinde gemacht.
Der US-Blog "Business Insider" berichtete am Mittwoch, dass Williams den
Mitgründer Noah Glass aus dem Unternehmen gedrängt und Investoren belogen
haben soll.
"Ich glaube, ohne mich würde Twitter nicht existieren. Zumindest nicht so,
wie es jetzt ist", sagte Glass gegenüber Business Insider. Er habe den
Namen "Twittr" erfunden und die Firma "Odeo" gegründet, die den
Nachrichtendienst entwickelte. Glass sagte, er habe Odeo zuerst in seinem
Appartment gestartet. Williams sei zu Beginn nur ein Geldgeber gewesen.
Dann sei die Firma in Williams Wohnung umgezogen, da dort mehr Platz
gewesen sei.
Offiziell hat sich noch niemand von Twitter zu den Aussagen von Glass
geäußert. Jedoch schrieb Williams am Mittwoch über seinen Twitter-Account
"Es ist wahr, dass Noah niemals genug Anerkennung für seine frühe Arbeit
bekam, obwohl er den Namen erfand, was brillant war." Der Bericht von Glass
weicht jedoch stark von dem offiziell verbreiteten Gründungsmythos ab.
Nach dem hat Williams Odeo erfunden, ursprünglich um Podcasts zu
produzieren. Er holte die anderen offiziellen Mitgründer Biz Stone und Jack
Dorsey ins Unternehmen und als sie merkten, Podcasts verkauften sich nicht
wie erhofft, überlegten sie sich eine Alternative - einen
Kurznachrichtendienst übers Internet: Twitter. Soweit die Legende.
Ein früher Mitarbeiter von Twitter bestätigt jedoch die Aussagen von Glass.
Ray McClure sagte zu Business Insider: "Ich glaube, Twitter war etwas, an
dem Ev (Evan Williams) interessiert war, aber es war hauptsächlich Noah's
Projekt." Jedoch fühlt sich nicht nur Glass hintergangen. Auch Investoren
fühlen sich gelinkt.
Die Geldgeber hatten ursprünglich in Odeo als Podcast-Dienst investiert.
Als Twitter gerade einmal 5.000 Nutzer hatte, machte Williams Odeo dicht
und zahlte den Investoren ihre rund fünf Millionen Dollar zurück. Angeblich
um sie zu schützen, da er Twitter als Risikoinvestition ansah, aber nicht
von der Idee lassen könnte. Nun fragen sich einige Investoren laut
"Business Insider", ob Williams damals schon das Potenzial des Dienstes
ahnte und ihn für sich behalten wollte. Heute ist Twitter mehrere
Milliarden Dollar Wert.
14 Apr 2011
## AUTOREN
Rasmus Cloes
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