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# taz.de -- Kommentar SPD-Geschäfte mit der Leiharbeit: Lobby mit Staatsgeld
> Wer Zeitarbeit glaubwürdig bekämpfen will, darf nicht selbst bis zum Hals
> mit im Spiel stecken. Das ist eine Frage der politischen Hygiene - gerade
> im SPD-verfilzten Bremerhaven.
Bild: Immer wieder gehen Becshäftigte gegen Leiharbeit auf die Straße, so wie…
"Sozialverträgliche Leiharbeit" organisieren, mit diesem Ziel trat die
städtische Bremerhavener Leiharbeitsfirma einst an. Unabhängig davon, ob
das jemals funktioniert hat - inzwischen, da sind sich alle Experten einig,
kann davon keine Rede mehr sein. "Personal Aktiv" ist eine Zeitarbeitsfirma
wie jede andere. Mit dem Unterschied, dass sie fest in Händen der
Bremerhavener SPD ist. Deren Funktionäre sind vermutlich die einzigen, die
davon profitieren.
Schlimm genug, dass die Firma im städtischen Auftrag und mit öffentlichem
Kapital dem System Zeitarbeit zuarbeitet, mit allen negativen
Folgeerscheinungen, die einzudämmen sich auch die SPD öffentlich immer
wieder auf die Fahnen schreibt.
Dass der zweite Geschäftsführer des Unternehmens auch noch als örtlicher
Sprecher der Zeitarbeit-Lobby fungiert, macht die Sache kein bisschen
besser. Und dass die Firma schließlich mit öffentlichen Mitteln
Werbeveranstaltungen für die Zeitarbeitslobby organisiert, setzt dem ganzen
die Spitze auf.
Natürlich schafft man Zeitarbeit und ihre negativen Folgen - Lohndumping
etwa und prekäre Beschäftigung - nicht ab, indem eine kommunale
Zeitarbeitsfirma ihren Betrieb auslaufen lässt. Andererseits: Wer
Zeitarbeit glaubwürdig bekämpfen will, darf nicht selbst bis zum Hals mit
im Spiel stecken. Das ist eine Frage der politischen Hygiene - gerade im
SPD-verfilzten Bremerhaven.
19 Apr 2011
## AUTOREN
Armin Simon
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