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# taz.de -- Ex-Präsident in Costa Rica verurteilt: Fünf Jahre Haft für Angel…
> Costa Ricas früherer Staatschef ist wegen Korruption verurteilt worden.
> Auch Guatemalas ehemaligem Staatsoberhaupt drohen zehn Jahre Gefängnis.
Bild: Zu fünf Jahren Haft verurteilt: Costa Ricas früherer Staatspräsident M…
BERLIN taz | Zentralamerikas korrupte Ex-Präsidenten können nicht mehr
sicher sein, nach ihrer Amtszeit ihren illegal erworbenen Reichtum genießen
zu können. Am Mittwoch wurde in Costa Rica der konservative ehemalige
Staatschef Miguel Ángel Rodríguez (1998 bis 2002) wegen Korruption zu fünf
Jahren Haft verurteilt.
Am Tag zuvor hatte in Guatemala die Staatsanwaltschaft gegen den
Ex-Präsidenten Alfonso Portillo (2000 bis 2004) zehn Jahre Haft beantragt,
ebenfalls wegen Korruption. Das Urteil steht noch aus.
Rodríguez war nach seiner Amtszeit zum Generalsekretär der Organisation
Amerikanischer Staaten gewählt worden. Er musste zurücktreten, als aufflog,
dass er beim Verkauf der Lizenz für das erste private Mobilfunknetz seines
Landes Bestechungsgelder des damals französischen Konzerns Alcatel (heute
Alcatel-Lucent) entgegengenommen hatte.
Seine Berater sagten vor Gericht, es seien damals zwei Millionen Dollar ans
Präsidentenbüro geflossen. Rodríguez habe davon 60 Prozent für sich
beansprucht. Persönliche Bereicherung aber konnte ihm im Prozess nicht
nachgewiesen werden.
Mit Rodríguez wurden acht Berater, Funktionäre und Anwälte seiner Regierung
und der damalige Repräsentant von Alcatel in Costa Rica zu Strafen zwischen
fünf und zwanzig Jahren verurteilt. Bei dem 149 Millionen Dollar schweren
Mobilfunk-Geschäft soll Alcatel mit 14 Millionen Dollar geschmiert haben.
In Guatemala stehen außer Ex-Präsident Portillo dessen ehemaliger
Verteidigungs- und Finanzminister vor Gericht. Die drei sollen 15 Millionen
Dollar aus dem Verteidigungsetat abgezweigt haben. Zusätzlich zu den zehn
Jahren Haft hat die Staatsanwaltschaft beantragt, Portillo lebenslänglich
für alle öffentlichen Ämter zu sperren. Damit soll verhindert werden, dass
sich Portillo ins nationale oder zentralamerikanische Parlament wählen
lässt und dann als Abgeordneter strafrechtliche Immunität beanspruchen
könnte.
28 Apr 2011
## AUTOREN
Toni Keppeler
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