Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Biobauern in Brandenburg: Weniger Geld
> Jetzt auch in Brandenburg. Das Land zahlt seinen Bauern keine
> Subventionen mehr, damit sie auf Ökolandbau umstellen. Deshalb verlieren
> die Bauern zusätzliche EU-Gelder.
Bild: Weniger Geld, weniger attraktiv? Umstellung auf Ökohöfe in Brandenburg.
BERLIN taz | Brandenburg streicht Subventionen für Bauern, die auf die
Ökolandwirtschaft umsteigen wollen. Die EU habe sich nur bis 2013
verpflichtet, den Löwenanteil der Zahlungen zu tragen, teilte das
Agrarministerium in Potsdam mit. Man befürchte, dass Brandenburg
vorübergehend den gesamten Betrag zahlen müsse, erklärte ein Sprecher des
SPD-geführten Ministeriums. "Wir können das Risiko nicht eingehen, Mittel
zu vergeben, die nicht fest zugesagt sind."
"Dieses Risiko ist äußerst gering", entgegnet der agrarpolitische Sprecher
des Koalitionspartners Linkspartei, Michael-Egidius Luthardt. "Im
schlimmsten Fall müsste Brandenburg etwa 130.000 Euro selbst tragen." Denn
in jüngster Zeit seien nur wenige Anträge gestellt worden.
Es ist aber Luthardt zufolge ohnehin sehr unwahrscheinlich, dass die EU die
Förderung einstellt. Das würden auch die meisten anderen Bundesländer so
einschätzen. Thüringen, Brandenburg und Schleswig-Holstein sind die
einzigen Länder, die auf die Prämie verzichten.
Die Kürzung der Subventionen würde die Umstellung auf Ökolandbau für viele
Landwirte unattraktiv machen, erklärt Gerald Wehde von Deutschlands größten
Ökobauernverband, Bioland. Laut dem Bundesforschungsinstitut für Ländliche
Räume, Wald und Fischerei hätten Biobauernhöfe ohne die Ökoprämie in den
vergangenen fünf Jahren im Schnitt 15 Prozent weniger Gewinn eingefahren
als konventionelle Vergleichsbetriebe. Schließlich seien die Ernten im
Ökolandbau oft geringer und der Produktionsaufwand deutlich höher.
Bioland wirft der brandenburgischen Regierung vor, sich nicht an den
Koalitionsvertrag zu halten. Dort bekennt sich Rot-Rot zur ökologischen
Landwirtschaft und kündigt deren Ausbau an. "Sie tun genau das Gegenteil",
sagt Wehde. "Wenn ein politischer Wille da wäre, dann könnte die Regierung
den geringen Betrag auch aufbringen." Der Ministeriumssprecher konterte:
"Wenn der Betrag so gering ist, könnten die Biobauern ihn selbst bezahlen".
In Brandenburg fehlten nicht zusätzliche Biobauern, sondern Betriebe, die
die Erzeugnisse weiterverarbeiten.
13 May 2011
## AUTOREN
Martin Rank
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.