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# taz.de -- Versicherer befürchten Extremwetter: Die Zeichen stehen auf Sturm
> Unwetter werden künftig immer extremer und vor allem teurer. Das ist das
> Fazit einer Studie der deutschen Versicherer. Sie fordern bessere Dächer
> gegen Sturm und Hagel.
Bild: Dresdner Frauenkirche. Besonders teuer werden die Extremwetter in Ostdeut…
BERLIN taz | Dass die Erderwärmung das Wetter spürbar verändern wird, davon
sind längst nicht mehr nur die meisten Klimaforscher überzeugt. Auch die
[1][Versicherungsbranche] nimmt den Klimawandel ernst. Sie schätzt ihn als
das größte aller Risiken ein. Der Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) ist davon überzeugt, dass sich die Deutschen
bald auf stärkere und häufigere extreme Unwetter einstellen müssen.
Zusammen mit Klimaforschern aus Köln, Berlin und Potsdam haben die
Versicherer in einer Studie die Kosten der künftigen Unwetterschäden
berechnet. Untersucht wurden Sturm, Hagel und Hochwasser.
Die gute Nachricht: "Elementarschäden werden in Deutschland weiterhin
versicherbar bleiben", sagte Thomas Vorholt, Vorstandsmitglied der VGH
Versicherungen am Dienstag bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Doch
sonst sind die Wetteraussichten recht düster: Die Versicherungswirtschaft
rechnet damit, dass besonders heftige Stürme, die bisher alle 50 Jahre
eingetreten sind, zum Ende des 21. Jahrhunderts einmal pro Dekade
vorkommen. Der Orkan "Kyrill" im Jahr 2007 kostete die Versicherungen rund
2,4 Milliarden Euro - bislang der teuerste Sturm. Die Stürme der Zukunft
könnten dreimal so teuer sein.
## Starke Gewitter in den Sommermonaten
In den Sommermonaten soll es vermehrt zu starken Gewittern kommen. Die
Schäden durch Hagelschlag sollen bis 2041 um 25 Prozent ansteigen, bis 2070
gar um 60 Prozent. Für Ostdeutschland werden noch höhere Werte errechnet.
Den Westen wird es im Winter treffen. Dort sollen die Sturmschäden am
stärksten zunehmen. Flussüberschwemmungen sollen bis Ende des Jahrhunderts
doppelt so hohe Schäden verursachen wie heute.
Die Versicherer haben insgesamt 5.000 Flussabschnitte der fünf größten
Flüsse analysiert. Hochwasser, die in Deutschland bis jetzt nur zweimal im
Jahrhundert aufgetreten sind, sollen künftig alle 25 Jahre wiederkehren und
Schäden von deutlich mehr als einer Milliarde Euro anrichten. Die Flutdaten
seien aber mit Unsicherheiten behaftet.
## "Flutschäden sind selbstgemacht"
"Die Flutschäden sind zum großen Teil selbstgemacht", sagte Thomas Vorholt.
"Nach wie vor werden Gebiete als Bauland ausgewiesen, die
überflutungsgefährdet sind." Er appellierte an Bauplaner und Architekten,
sich auf die Unwetter einzustellen. Die Kommunen dürften gefährdete Gebiete
nicht mehr als Bauland ausweisen. Die Versicherer raten den Bürgern, ihre
Häuser mit Rückstauventilen und -klappen, Hebeanlagen oder
Dachverstärkungen auszurüsten.
Für die Studie haben die Forscher die Unwetterschäden seit 1980 mit drei
Szenarien für den Klimawandel verknüpft. Die Ergebnisse seien nicht der
schlimmste Fall, sondern der Mittelwert der drei Modelle.
24 May 2011
## LINKS
[1] http://www.gdv.de/Sonderseiten/Klimawandel.html
## AUTOREN
Martin Rank
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