# taz.de -- Newsplattform erweitert Produktpalette: Twitter lässt Bilder sprec… | |
> Der Kurznachrichtendienst will seinen eigenen Service um ein Fotoangebot | |
> erweitern. Er könnte damit externen Anbietern wie Twitpic und Yfrog das | |
> Geschäft abgraben. | |
Als Ryan Sarver, Chef des Kurznachrichtendienstes Twitter, im März sagte, | |
Entwickler sollten sich lieber nicht um "Mainstream"-Dinge kümmern, hat er | |
es wohl ernst gemeint: Wie das üblicherweise gut informierte IT-Blog | |
"Techcrunch" meldet, will Twitter nun auch einen eigenen Bilderdienst | |
starten und damit beliebten Angeboten wie Twitpic, Yfrog und Co. mächtig | |
Konkurrenz machen. | |
Zwar sei noch nicht klar, wie das neue Fotoangebot genau aussehen werde - | |
weder der Name der URL noch Produktdetails von "Twitter for Photos" lägen | |
vor. "Doch wir wissen, dass es bald kommt", so "Techcrunch". Denkbar sei | |
etwa, dass Twitter damit über Werbung Geld verdiene. | |
Der Kurznachrichtendienst, der kürzlich die Grenze von 300 Millionen | |
Mitgliedern überschritten hat, würde damit seine im letzten Jahr veränderte | |
Unternehmensstrategie fortsetzen: Statt sich bei externen Entwicklern zu | |
bedienen, die Twitter erst groß gemacht haben, werden mehr und mehr | |
Nebenprojekte ins Konzernhauptquartier gezogen. | |
Das begann beim offiziellen Twitter-Client für das iPhone, der vor gut | |
einem Jahr extern zugekauft wurde (früherer Name: "Tweetie") und gipfelte | |
vorerst in der Übernahme von Tweetdeck, einer Profi-Twitter-Software für | |
Mac und PC. Twitter soll 40 Millionen Dollar für die | |
Tweetdeck-Herstellerfirma gezahlt haben. Kleiner Vorteil: Diese sitzt in | |
Großbritannien, wo Twitter nun gerade seine Europazentrale einrichtet. | |
Mit dem Start eines Bilderdienstes würde Twitter Firmen das Geschäft | |
wegnehmen, die derzeit durchaus erfolgreich operieren. Twitpic, Yfrog und | |
einige kleinere andere Dienste nehmen Fotos von Twitterern und erlauben es, | |
sie schnell ins Web zu stellen. Anschließend wird eine Kurz-URL in den | |
Twitterfeed eingebettet, über die die Aufnahmen erreichbar sind. | |
Dabei lässt sich über Online-Reklame recht einträglich wirtschaftlichen, | |
erreichen doch manche der Aufnahmen - zum Beispiel wenn sie von Promis | |
stammen - sehr hohe Abrufzahlen. Da ist es kein Wunder, dass Twitter selbst | |
etwas vom Kuchen abhaben möchte. | |
31 May 2011 | |
## AUTOREN | |
Ben Schwan | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
News-Aggregator Rivva ist auferstanden: Und die Blogger so: Yeah! | |
Nachdem der News-Aggregator Rivva im Februar für unprofitabel befunden | |
wurde und aus dem Netz verschwand, ist er nun zurück. Ein Sponsor wurde | |
gefunden. | |
Wegen Beleidigung von Politikern: Twitter gibt Nutzerdaten heraus | |
Twitter gibt die Nutzerdaten Ahmed Kahns an die britischen Behörden weiter. | |
Der Grund: Dem Mann wird vorgeworfen, Interna ausgeplaudert und Politiker | |
beleidigt zu haben. | |
US-Geheimdienst zieht über US-Sender her: Secret Service versteht Twitter nicht | |
Wie, Leute folgen uns auf Twitter? Das hat ein US-Geheimdienst- Mitarbeiter | |
wohl nicht verstanden und lästerte in einem Tweet über den Sender Fox. Man | |
ist aber auch erst seit zehn Tagen dabei. |