# taz.de -- Crowdfunding für Film "Hotel Desire": Das Porno-zahl-ich-Projekt | |
> Elf Tage, elftausend Euro: Und den Machern von "Hotel Desire" bleiben | |
> noch 69 Tage, um 170.000 Euro für die Finanzierung des "PorNeografischen" | |
> Films zu sammeln. | |
Bild: Hotel Desire will da weitermachen, wo die Liebesszenen in unzähligen "Ro… | |
BERLIN taz | "Sex mit Hingabe", "explizite Schönheit" - Hotel Desire wird | |
von den Produktionsfirmen konsequent als "PorNeografischer" Film | |
angekündigt. Ein 45-minütiger Film, der Anleihen beim Genre des Porno | |
macht, aber angeblich kein Porno ist. Der Sex in Form von Intimität und | |
Lust explizit darstellt, ohne dabei in langweilige Porno-Klischees zu | |
verfallen. Dafür wurden bekannte Schauspieler wie Jan-Gregor Kremp, Anna | |
Maria Mühe, Saralisa Volm, Clemes Schick, Herbert Knaup und andere | |
rekrutiert. | |
So weit, so gut. Sex ist ne schöne Sache und Sex verkauft sich bekanntlich | |
gut. Zumindest sei dieser Stoff "spannender in der Darstellung als drei | |
Leute sitzend im Wohnwagen", meint Teamworx-Produzent Sascha Schwingel. | |
Allerdings gibt es den Film noch nicht. Und es wird ihn nur geben, wenn die | |
am 6. Juni 2011 gestartete Crowdfunding-Aktion erfolgreich ist. Das heißt | |
wenn bis zum 23. August die erforderlichen 170.000 Euro zusammen gekommen | |
sind. Dafür wird jetzt ordentlich die Medien-Werbetrommel gerührt, damit | |
möglichst viele Sympathisanten aus welchen Gründen auch immer mit kleinen | |
oder größeren Beiträgen den Film finanzieren. | |
Zu diesem Zweck wurde dann auch extra eine [1][Projekt-Homepage] gelauncht, | |
auf der die Titelsequenz, Promo-Interviews mit den Hauptdarstellern und | |
Machern des Films zum Thema Pornografie und vor allem der aktuelle | |
Spendenstand zu sehen sind. Und das Drehbuch, von dem immer mehr Seiten | |
freigegeben werden, je mehr Leute das Projekt unterstützen. Bis jetzt sind | |
innerhalb der ersten elf Tage 11.000 Euro zusammengekommen und es haben | |
bereits mehrere Investoren größere Summen angekündigt, so Produzent | |
Schwingel gegenüber der taz. Im Augenblick ist er bezüglich dieses | |
Experiments mit offenem Ausgang also noch recht zuversichtlich. | |
Wer von den Spendern namentlich genannt werden will, wird samt der Summe | |
aufgeführt. Wem das nicht reicht, der kann, je nach Summe, mit weiteren | |
Dankeschöns rechnen – von der DVD über die Komparsenrolle bis hin zum | |
privaten Screening oder sogar bis zur Gewinnbeteiligung. Und eine DVD oder | |
ein richtiges Screening sind in diesem Fall schon etwas Besonderes – | |
schließlich wird der Film auch nach Fertigstellung nur dort, wo er | |
entstanden ist, zu sehen sein: im Netz. Denn im Fernsehen, so Schwingel, | |
hätte auch ein "PorNeo" vermutlich einen Sendeplatz um drei Uhr nachts. | |
Deswegen sei die Entscheidung, das Drehbuch auf diesem unkonventionellen | |
Weg zu finanzieren, eher aus der Not geboren. Sex sells, ja - aber nicht | |
bei den Sendern, meint Schwingel. Pikanter Inhalt und eine ungewöhnliche | |
Laufzeit von 45 Minuten - er wüsste nicht, wer das Projekt hätte | |
finanzieren sollen. Außer die Leute, die den Film gerne sehen wollen. | |
15 Jun 2011 | |
## LINKS | |
[1] http://hotel-desire.com/ | |
## AUTOREN | |
Julia Niemann | |
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