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# taz.de -- Kommentar Pudel-Club: Recht auf Lässigkeit
> Im Grunde hat sich nichts verändert - außer dass ein Riss, der vorher
> unsichtbar verlief, nun sichtbar nach außen getreten ist. Das geht in
> Ordnung.
Bild: Hier liegt für Park Fiction der Hund begraben: Das Oberstübchen auf dem…
Der Pudel gespalten, die Elbphilharmonie des Herzens, zerbrochen! Wer nun
das große Gejammer anstimmen will, sollte bedenken, dass der Pudel im
Grunde schon gespalten war, bevor das Hickhack ums Café begann.
Denn seit jeher stand der Pudel für das große Dagegen, und zugleich für ein
Mitspielen, das der Faszination seines Gegenstands, der bürgerlichen Welt
und ihrer Regeln, immer auch ein Stück weit erlegen war. Dafür reicht es,
sich an die große Geburtstagsgala im letzten Dezember zu erinnern, auf
Kampnagel, nicht etwa in der Roten Flora.
So gesehen hat sich nichts verändert - außer dass ein Riss, der vorher
unsichtbar verlief, nun sichtbar nach außen getreten ist. Das geht in
Ordnung. Schade wäre es erst, wenn sich beide Seiten einmauerten, und wir
uns als Besucher immer, wenn wir das Gebäude beträten, fragen müssten: oben
oder unten, richtig oder falsch, gut oder böse. Denn dass sich der Pudel
zurecht die "Elbphilharmonie des Herzens" nennen kann, hat auch damit zu
tun, dass der Club die Lässigkeit so großschrieb, und die verträgt sich
nicht mit strengen Unterscheidungen.
Denn Lässigkeit hat immer auch was mit Nachlässigkeit zu tun. Und die
Anerkennung der Nachlässigkeit setzt uns ins Recht, nicht immer alles
richtig machen zu müssen. Auch der Pudel muss das nicht. Er darf auch mal
Gentrifizierer sein.
15 Jun 2011
## AUTOREN
Maximilian Probst
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