# taz.de -- Energiewende: Windkraft soll zurück aufs Land | |
> Umweltverbände fordern mehr Windkraftanlagen auf dem Land. Das sei | |
> billiger und effektiver. Außerdem müssten sich die Bürger mehr | |
> beteiligen. | |
Bild: Die Zukunft liegt an Land: Umweltverbände fordern mehr Onshore-Windparks… | |
BERLIN taz | Die Zukunft der deutschen Energieversorgung liegt nach Ansicht | |
von Umweltschützern und Windkraftunternehmen an Land. Genauer: In | |
Windkraftanlagen, am besten in Bürgerhand. | |
Der Erfolg der Energiewende entscheidet sich für den Bund für Umwelt und | |
Naturschutz Deutschland (BUND) und den Bundesverband WindEnergie (BWE) bei | |
der transparenten Planung, der Mitwirkung von Bürgern und Gemeinden und bei | |
der ausreichenden finanziellen Förderung. Auch sei mehr Energieeffizienz | |
nötig. "Wir brauchen den Einstieg in die Politik der drei E", sagte gestern | |
der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Berlin, "Energiesparen, Effizienz und | |
Erneuerbare." | |
Die Kritik der Verbände richtet sich gegen die Planungen der | |
Bundesregierung, weiter auf Kohlekraftwerke und Riesenwindparks vor der | |
Küste zu setzen. Für Windräder an Land steht nach Ansicht der Öko-Lobby | |
mehr als genug Platz zur Verfügung. Sie berufen sich dabei auf eine | |
Untersuchung des IWES-Fraunhofer-Instituts Kassel, wonach rund 8 Prozent | |
der Fläche Deutschlands geeignet ist - Naturschutzgebiete, Wälder und | |
siedlungsnahe Orte bereits ausgenommen. | |
Schon auf nur 2 Prozent der Landesfläche könne man 390 Milliarden | |
Kilowattstunden Windstrom erzeugen - das wären zwei Drittel des heutigen | |
Bedarfs. Bei Offshore sind es demnach nur bis zu 100 Milliarden | |
Kilowattstunden. Außerdem sei Windenergie vom Land deutlich günstiger als | |
Offshore-Strom. Auch die Solarenergie könne einen entscheidenden Beitrag | |
zur Stromversorgung leisten. | |
BUND und BWE fordern deswegen einen Ausbau des Anteils der Erneuerbaren auf | |
45 Prozent bis 2020. Die [1][Regierung visiert 35 Prozent an]. "Die | |
Bundesregierung denkt immer noch in der alten Kraftwerkslandschaft", | |
kritisierte der BWE-Präsident Hermann Albers. | |
Auch der Süden der Republik eigne sich für Windanlagen, erklärten BUND und | |
BWE. Für eine effiziente Planung sei aber mehr Bürgerbeteiligung wichtig. | |
Um Ängste vor einer "Verspargelung" der Landschaft durch Windräder oder vor | |
Lärmbelastung abzubauen, brauche es mehr Information und Transparenz. | |
Mit den geplanten Kürzungen bei der Onshore-Windkraft im EEG würden die | |
Klimaziele nicht erreicht. Nötig ist für Weiger ein Ende der Schlupflöcher | |
für energieintensive Industrien und weniger Stromverbrauch: "Energiesparen | |
und die Erhöhung der Energieeffizienz sind immer noch Stiefkinder dieser | |
Bundesregierung." | |
23 Jun 2011 | |
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## AUTOREN | |
Daniel Hertwig | |
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