Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Tansania lenkt offenbar ein: Serengeti wird nicht sterben
> Jahrelang wurde gegen eine angeblich "alternativlose" Fernstraße durch
> den Serengeti-Nationalpark gekämpft. Jetzt stoppte die Regierung in
> Tansania das Straßenprojekt.
Bild: Mit dem Auto durch den Park – mit dem Jeep geht's. Per Fernstraße bess…
BERLIN taz | Nach mehrjährigen internationalen Protesten hat Tansanisa
Regierung unter Präsident Jakaya Kikwete eines der umstrittensten
Infrastrukturprojekte Afrikas gestoppt. Eine geplante Fernstraße werde nun
doch nicht den weltberühmten Serengeti-Nationalpark durchqueren, erklärte
die Regierung.
Das Ministerium für natürliche Ressourcen und Tourismus teilte mit: "Die
staatliche Partei bestätigt, dass die vorgeschlagene Straße den
Serengeti-Nationalpark nicht zweiteilen wird und daher den Wanderungs- und
Schutzwert der Liegenschaft nicht beeinträchtigen wird."
Der ursprüngliche Plan sah vor, aus dem Verkehrsknotenpunkt Arusha im
Norden des Landes eine Straße nach Westen quer durch den Nationalpark bis
nach Musoma am Victoriasee zu ziehen. Musoma und sein Umland sind vom Rest
Tansanias fast vollständig abgeschnitten; auf der einen Seite liegt der
See, auf der anderen der Park.
## "Alternativloser" Straßenplan
Die Regierung hatte geltend gemacht, dass die neue Straße nur 54 Kilometer
lang durch den Park führen solle, während bisherige Verkehrswege ihn über
220 Kilometer beeinträchtigen. Allerdings sind die bisherigen Wege für den
Fernverkehr ungeeignet. Kritiker hatten eine alternative Straßenführung
vorgeschlagen, die sich südlich des Parks um die Serengeti herumschlängelt.
Immer wieder hatte die Regierung aber ihren Straßenplan als "alternativlos"
bezeichnet, obwohl nicht nur Naturschutzverbände, sondern auch die
Tourismusbranche, die US-Regierung und die Weltbank dagegen waren und für
die alternative Südtrasse Unterstützung angeboten hatten.
Der Serengeti-Nationalpark in Tansania und der angrenzende Nationalpark
Masai Mara in Kenia schützen die größte noch intakte Fernwanderung von
Wildtieren in Afrika. 1,3 bis 1,5 Millionen Tiere ziehen saisonal zu den
Wasserstellen des Parks und dann wieder zurück in ihre Weidegründe und
bieten damit ein einmaliges Naturschauspiel, das ansonsten in Afrika in
dieser Größenordnung nirgends mehr existiert und jährlich 100.000 Touristen
anzieht.
Die geplante Straße hätte die Wanderroute der Tiere durchquert und diese
damit entweder Autounfällen ausgesetzt oder ihnen durch Zäune den Weg
abgeschnitten; außerdem fürchteten Umweltschützer eine Störung des fragilen
Ökosystems. Kürzlich war eine interne tansanische Regierungsuntersuchung
bekanntgeworden, die die Befürchtungen der Kritiker bestätigt hatte.
24 Jun 2011
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Äthiopien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Naturreservat Masai Mara: Das beschauliche Leben von Scarface
In Kenias Naturschutzgebiet Masai Mara leben die Löwen ohne natürliche
Feinde. Auch die Massai bejagen sie längst nicht mehr.
Serengeti in Gefahr: "Die Schnellstraße ist gut für die Natur"
Tansanias Präsident preist der Weltbank mit seltsamen Argumenten das
umstrittene Highway-Projekt mitten durch die Serengeti an. An der Planung
hat sich im Kern nichts geändert
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.