# taz.de -- Clintons Internetberater Scott zu Cyberwar: "Das meiste ist pure Sp… | |
> Noch kein Krankenhaus, noch kein Atomkraftwerk wurde von Hackern | |
> heruntergefahren, sagt Hillary Clintons Innovationsberater Ben Scott. Und | |
> die IT-Sicherheitsindustrie ist schon heute "riesig". | |
Bild: Atomanlage im Iran. Die USA werden nicht aktiv in den Cyberwar ziehen, sa… | |
taz: Herr Scott, erwartet uns demnächst ein Cyberwar? | |
Ben Scott: Ach, da schreiben so viele drüber. Das meiste davon ist pure | |
Spekulation. Zurzeit weiß niemand, ob und wie sich Konflikte im Cyberspace | |
zuspitzen werden. | |
Aber wenn da ein Krankenhaus heruntergefahren wird? Oder ein Atomkraftwerk? | |
Ganz ohne Risiken ist das alles nicht. Vielleicht sind die Risiken sogar | |
sehr groß. Aber bislang hat es keinen derartigen Vorfall gegeben. Kein | |
Krankenhaus ist heruntergefahren worden, kein Atomkraftwerk und schon gar | |
nicht eine Regierung. Zurzeit ist in diesem Bereich eher Thema, wie die | |
eigene Infrastruktur zu schützen ist und Sicherheitslücken zu erkennen. | |
Übrigens eine Riesen-Industrie. Aber wie wichtig das wirklich ist, kann nur | |
die Zukunft zeigen. | |
Was ist anders im Internetkrieg? | |
Ein wesentlicher Unterschied ist die Zurückverfolgbarkeit. In den Zeiten | |
des Kalten Kriegs gab es eine Politik der Abschreckung. Zwei Blöcke standen | |
sich gegenüber, beide verfügten über die Atombombe. Wer zuerst die Bombe | |
werfen würde, konnte klar erkannt werden. Und der Angriff konnte | |
beantwortet werden. | |
Wenn aber jemand ein Krankenhaus runterfährt, dann kann es sein, dass | |
niemand weiß, wer es war. Es kann sein, dass es niemals herauskommt. Wie | |
soll ein solcher Angriff beantwortet werden? Deswegen meine ich: vonseiten | |
der USA werden sich solche Konflikte mehr um die Verteidigung von | |
Besitzständen und um das Schließen von Sicherheitslücken drehen als um | |
Angriffe. | |
25 Jul 2011 | |
## AUTOREN | |
Julia Seeliger | |
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