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# taz.de -- Hannover 96 siegt zum Saisonauftakt: Foul, Plausch, Tor
> Die Fußballer von Hannover 96 sind auf einem guten Weg, ihre Spielweise
> weiterzuentwickeln. Das zeigte der 2:1-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim,
> bei dem auch das Regelwerk für einige Diskussionen sorgte
Bild: Früher Fehleinkauf, jetzt schlauer Fuchs: Hannovers Jan Schlaudraff (l.)…
HANNOVER taz | Diese komplizierte Geschichte mit dem Ball und der Pfeife
brachte so manchen an seine Wissensgrenzen. War das 1:0 von Hannover 96
gegen Hoffenheim ein regelkonformes Tor? Selbst die Schiedsrichter sind
sich uneins: Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer hielt seine Entscheidung auch
nach dem Spiel für richtig. Ex-Schiedsrichter Markus Merk dagegen sagte im
Fernsehen: "Es war eine Fehlentscheidung, ein Managementfehler, eine
Unkonzentriertheit."
Tatsache ist, dass Hannovers Stürmer Jan Schlaudraff einen Freistoß in der
15. Minute ins Tor der TSG Hoffenheim schoss, während die Hoffenheimer noch
damit beschäftigt waren, die Mauer zu stellen. Auch hatte der
Schiedsrichter Kinhöfer den Freistoß nicht angepfiffen.
Statt dessen gab es einen kurzen Plausch zwischen Schlaudraff und Kinhöfer:
"Der Schiedsrichter hat mich gefragt, ob er die Mauer auf Abstand stellen
soll. Ich habe Nein gesagt und erklärt, wir brauchen keine Mauer. Damit war
das Spiel freigegeben. Dann habe ich meinem Mitspieler Rausch gesagt, er
soll mir schnell den Ball hinlegen und habe geschossen. Kein Hoffenheimer
hat sich davor gestellt", schilderte der Ex-Nationalspieler die umstrittene
Szene. "Die haben da geschlafen. Bei Freistößen gegen uns habe ich die
Aufgabe, mich vor den Ball zu stellen", fügte er hinzu.
Die Regel besagt tatsächlich nicht, dass ein Freistoß angepfiffen werden
muss. Allerdings hatte der Schiedsrichter vor dem Schuss seine Pfeife
hochgehalten, was Ex-Schiedsrichter Merk zu der Aussage veranlasste: "Wenn
er dem Spieler die Pfeife zeigt, dann muss er den Freistoß auch anpfeifen."
Wie dem auch sei: Hannover hat gegen Hoffenheim mit 2:1 gewonnen und
knüpfte bei diesem Sieg an das Erfolgsrezept der vergangenen Saison an. In
der Bilanz hatte Hannover weniger Ballbesitz, weniger gewonnene Zweikämpfe
und weniger Torschüsse als der Gegner, aber am Ende mehr Tore. Der
Höhenflug des Teams geht auch deshalb weiter, weil die Profis es verstanden
haben, dass sie nicht nur kontern dürfen, sondern das Spiel auch schon mal
selbst bestimmen müssen.
"Meine Mannschaft hat einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Sie ist in
ihrer Spielweise gewachsen", sagte 96-Trainer Mirko Slomka, der auf seinen
schon lange verletzten Torjäger Didier Ya Konan verzichtet und Schlaudraff
dafür das Vertrauen geschenkt hatte.
Dessen Kunstschuss zum 1:0 (15.) war auch noch ein Foul des Hoffenheimers
Edson Braafheid an ihm gefolgt. Den deswegen fälligen Strafstoß verwandelte
Mohammed Abdellaoue zum vorentscheidenden 2:1 (30.). "Der Jan ist eben ein
schlauer Fuchs", sagte Hannovers Manager Jörg Schmadtke über jenen Spieler,
den er noch vor einem Jahr unbedingt verkaufen wollte.
Der Sieg bringt Hannover 96 Rückenwind für das anstehende Duell in der
Europa League zu Hause gegen den FC Sevilla (18. August). Und für die
zweite Runde im DFB-Pokal, in der 96 Ende Oktober auch zu Hause auf Mainz
trifft und sich als Favorit fühlen darf.
7 Aug 2011
## AUTOREN
Christian Otto
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