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# taz.de -- Unwetter in Belgien: Fünf Tote bei Rock-Festival
> 65.000 Besucher befanden sich auf dem Pukkelpop-Fesitval bei Hasselt, als
> ein heftiges Gewitter Bühnen, Zelte und Gerüste zum Einsturz brachte. Elf
> Menschen wurden dabei schwer verletzt.
Bild: Erschöpfte Besucher verlassen das verwüstete Gelände des Pukkelpop-Fes…
HASSELT dpa/dapd | Mindestens fünf Menschen sind am Donmnerstagabend ums
Leben gekommen, als ein schwerer Sturm über einem Rockfestival wütete.
Dutzende Festivalbesucher wurden verletzt, einige von ihnen schwer, wie die
Nachrichtenagentur Belga meldete. Das heftige Gewitter brachte Bühnen,
Zelte, riesige Leinwände und Metallgerüste zum Einsturz und entwurzelte
mehrere Bäume. Der Schaden sei sehr groß, hieß es. Das Unglück geschah
während des beliebten Pukkelpop-Festivals bei Hasselt, etwa eine Autostunde
von Aachen entfernt.
Die Bürgermeisterin von Hasselt, Hilde Claes, bestätigte am frühen Morgen
die Zahl der Toten. Am späten Abend war zunächst noch von mehr Opfern die
Rede. Mindestens zwei Menschen starben auf einem Campingplatz unweit des
Festivalgeländes. Wie sie zu Tode kamen, blieb zunächst unklar.
Der Leiter der Notfallplanung von Hasselt, Hugo Simons, sagte dem
Rundfunksender VRT, elf Menschen hätten schwere Verletzungen davongetragen,
60 weitere seien leicht verletzt worden.
Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen rund 65.000 Besucher auf dem Gelände
gewesen sein. Zum Line Up des Festivals zählen international bekannte
Künstler und Bands wie Skunk Anansie, Rise Against, Foo Fighters, Eminem
und The Offspring.
## "Es herrschte absolute Verwirrung"
"Der Himmel wurde komplett schwarz", erzählte eine Augenzeugin in der
Online-Ausgabe der belgischen Zeitung Le Soir. Dann seien Hagelkörner
gefallen. Diese hätten eine Größe von mehr als einem Zentimeter Durchmesser
erreicht. "Ich habe überall blaue Flecken. Bäume fielen um. Es war das Ende
der Welt." Weitere Zeugen berichteten in anderen Medien von starken
Windböen und heftigem Regen. Alles sei durcheinandergewirbelt worden,
Menschen liefen schreiend umher.
Eine Festivalbesucherin schildert einen Zelteinsturz: "Es herrschte
absolute Verwirrung, Massenpanik", so die 17-jährige Laura Elegeert.
Menschen hätten versucht, sich mit Taschenmessern den Weg durch die
Zeltbahn hindurch ins Freie zu schneiden.
In der Nacht sollten Busse und Züge die meist jugendlichen Musikfans nach
Hause bringen. Viele von ihnen wollten nicht am Ort des Schreckens bleiben.
Nachbarn sollen die verschreckten und durchnässten Menschen mit trockener
Kleidung, Essen und Trinken versorgt haben.
Das Festival wurde schließlich abgesagt, berichtete Belga. Noch in der
Nacht hatte es geheißen, die Veranstaltung werde am Freitag fortgesetzt.
Doch später erklärte Organisator Chokri Mahassine: "Pukkelpop trauert." Die
Organisatoren könnten sich nicht entschließen, das Festival fortzusetzen.
Es ist nicht das erste Mal, dass das beliebte Open-Air-Festival von Trauer
und Bestürzung überschattet wird. Im vergangenen Jahr hatte der Sänger der
britischen Elektropop-Gruppe Ou Est le Swimming Pool, Charles Haddon, nach
seinem Auftritt Selbstmord begangen. Er hatte sich von einem Pfeiler auf
einen Parkplatz gestürzt. Am Tag zuvor war der Toningenieur einer anderen
Rockgruppe einer Herzattacke erlegen.
19 Aug 2011
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