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# taz.de -- Google-Blogs in Argentinien gesperrt: Telekomfirmen leisten sich Vo…
> Ein Richter ordnet an, die argentinische Whistleblower-Seite Leakymails
> zu sperren. Vermutlich aus technischer Unkenntnis werden gleich über eine
> Million Blogs mitgesperrt. Google ist erbost.
Bild: In Argentinien ist erstmal Schluss mit bloggen.
BERLIN taz | Da haben sich Justiz und Telefongesellschaften in Argentinien
was geleistet: Mehr als eine Million Blogs sind für deren Betreiber nicht
mehr zugänglich – anscheinend aufgrund von schlichtem technischen Unwissen.
Eigentlich hatte die Justiz "nur" die Sperrung der Seite Leakymails
verfügt, nachdem diese in Wikileaks-Manier E-Mails von Richtern,
Journalisten und Politikern online veröffentlicht hatte.
Der Richter Sergio Torres hatte daraufhin eine [1][Verfügung] erlassen, die
Seiten [2][leakymails.com] und leakymails.blogspot.com unzugänglich zu
machen. In Klammern fügte er eine IP-Adresse hinzu, wie die Zeitung Clarín
berichtet. Demnach war dies der Auslöser für die Sperrung des Blogdienstes
von Google und damit der Blogs von wohl über eine Million Argentiniern. Die
Telefongesellschaften blockten nämlich nicht die entsprechenden
DNS-Einträge der Domains, sondern einfach die ganze IP.
An der IP-Adresse hingen nicht nur die Seiten von Leakymails, sondern eben
auch die der Google-Plattform für Blogs in Argentinien. Google hat bereits
Einspruch erhoben gegen die Sperrung der IP-Adresse und beklagt [3][im
Google-Blog] zu Lateinamerika die "Einschränkung von fundamentalen Rechten,
wie dem des Zugangs zu Informationen und der Freiheit sich zu äußern".
Die Sperrung von IP-Adressen sei zudem wenig effektiv, da diese gewechselt
werden könnten, um so die Sperrung einer Seite zu umgehen. Google sei
bereits in Kontakt mit den Verantwortlichen, um den argentinischen Bloggern
wieder Zugang zu ihren Seiten zu verschaffen.
Doch hinter der technischen Panne vermuten einige Schlimmeres. Global
Voices of Advocacy [4][kommentiert] die Sperrung mit dem Hinweis, dass
damit gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verstoßen werde.
Bei Twitter und in nicht-gesperrten argentinischen Blogs vermutet man
Zensur und ist empört. Einige wenige sehen es aber auch mit Galgenhumor und
freuen sich über die Entlarvung der technischen Unfähigkeit argentinischer
Telefonanbieter. Sie weisen freundlich-hämisch auf andere Möglichkeiten
hin, der Justiz Folge zu leisten und eine Seite zu sperren, ohne dabei auch
Blogs über Kochrezepte und Pflanzenzucht zu blockieren.
Die Betreiber von Leakymails sehen das hingegen recht gelassen, sie
amüsieren sich über die Hilflosigkeit der Regierung: "Sie und ihre dummen
Berater haben nicht die geringste Idee, wie sie uns aufhalten können",
teilten sie laut Clarín mit. BÖ
25 Aug 2011
## LINKS
[1] http://www.cnc.gov.ar/noticia_detalle.asp?idnoticia=106
[2] http://www.leakymails.com/
[3] http://googleamericalatinablog.blogspot.com/2011/08/blogs-bloqueados-en-arg…
[4] http://advocacy.globalvoicesonline.org/2011/08/11/argentina-the-national-co…
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