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# taz.de -- Europäische Agrarpolitik: Geld für Bohnen
> 20 Punkte für mehr Nachhaltigkeit: Drei grüne Landesagrarminister
> schlagen eine neue Förderpolitik vor. Im Herbst soll die
> EU-Agrarförderung reformiert werden.
Bild: Mit dem 20-Punkte-Plan wollen die Minister den explodierenden Maisanbau f…
BERLIN taz | Um EU-Fördergelder zu erhalten, sollen Landwirte künftig
häufiger auf Monokulturen und Futtermittelimporte verzichten. Dies
forderten am Mittwoch in Berlin die drei grünen Landwirtschaftsminister der
Länder Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Sie
stellten einen 20-Punkte-Plan für eine nachhaltige Europäische Agrarpolitik
ab 2013 vor.
Alexander Bonde (Baden-Württemberg), Ulrike Höfken (Rheinland- Pfalz) und
ihr Parteikollege Johannes Remmel (Nordrhein-Westfalen) präsentierten ihre
Forderungen angesichts der anstehenden Reform der EU-Agrarförderung in
diesem Herbst. Ende Oktober will die Kommission dem Rat und dem Parlament
der EU entsprechende Vorschläge vorlegen. Bislang bekannt ist, dass
Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe stärker an Umweltleistungen
geknüpft werden sollen.
Die grünen Minister fordern nun konkrete ökologische Anforderungen an
förderwürdige Betriebe: So sollen auf den Ackerflächen mindestens drei
Hauptkulturen angebaut werden, wovon keine mehr als die Hälfte der Fläche
bewachsen darf.
Damit sollen Monokulturen, wie etwa der explodierende Maisanbau für
Biogasanlagen, eingeschränkt werden. Auch sollen alle Betriebe mit
Ackerflächen über 15 Hektar mindestens ein Zehntel ihrer Böden für
ökologischen Landbau, Auenlandschaften oder ähnliche Räume bereitstellen.
## Verpflichtender Anbau sinnvoll
"Hier wäre sogar ein verpflichtender Anbau auf kleinerer Fläche sinnvoll,
da diese Pflanzen Stickstoffbinder sind", sagt Gerald Wehde, Pressesprecher
des Ökoanbauverbandes Bioland.
Als neuartigen Anreiz sehen Bonde, Remmel und Höfken auch
Fördermöglichkeiten vor, wenn ein Betrieb 20 Prozent seiner Flächen für
Eiweißpflanzen wie Bohnen oder Soja vorhält. Diese werden bisher als
Futtermittel größtenteils aus dem Ausland importiert. Dies beeinträchtigt
die Nahrungsmittelproduktion der meist südamerikanischen Länder und birgt
die Gefahr, Pestizide und genmanipulierte Pflanzen zu importieren.
Für den Förderbereich nachhaltige Entwicklung der ländlichen Räume fordern
die drei Politiker mindestens gleichbleibende Mittel. Bisher ist
vorgesehen, sie zwischen 2013 und 2020 um 1,8 Milliarden auf 12 Milliarden
Euro jährlich zu senken. Förderungen in diesem Bereich seien besonders
nachhaltig, so die Minister.
7 Sep 2011
## AUTOREN
Karen Grass
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