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# taz.de -- Mitarbeter von Wikileaks: Von US-Behörden bespitzelt
> Über Google und Sonic haben Behörden E-Mail-Konten eines
> Wikileaks-Mitarbeiters ausgespäht. Dabei zweifeln Gerichte längst an dem
> Gesetz, das Netzanbieter zur Adressenherausgabe zwingt.
Bild: US-Regierung soll ein Auge auf die E-Mail-Kontakte eines Wikileaks-Mitarb…
WASHINGTON afp/taz | Die US-Behörden haben einem Zeitungsbericht zufolge
die E-Mail-Kontakte eines freien Mitarbeiters des Enthüllungsportals
Wikileaks ausgespäht. Wie das Wall Street Journal am Sonntag berichtete,
erhielten die Behörden eine geheime Gerichtsanweisung, die es ihnen
erlaubte, vom Internetdienst Google sowie dem kleineren Internetanbieter
Sonic Informationen über E-Mail-Konten des 28-jährigen Jacob Appelbaum
einzufordern.
Wie die Zeitung unter Berufung auf entsprechende Dokumente berichtete,
wehrte sich der Anbieter Sonic zunächst dagegen, verlor jedoch vor Gericht
und musste die Informationen herausgeben. Sonic musste demnach offenlegen,
welche E-Mail-Adressen Appelbaum in den vorangegangenen zwei Jahren
kontaktierte.
Ein US-Bundesgesetz ermöglicht, dass die Behörden heimlich Informationen
von E-Mail-Accounts und Handys ausspähen dürfen, ohne dafür einen
richterlichen Beschluss zu haben. Mehrere Gerichtsurteile stellten jedoch
bereits in Frage, ob dies nicht ein weiteres Gesetz zum Schutz vor
unbegründeter Durchsuchung verletze. Zumal das Gesetz 1986 verabschiedet
wurde, also bevor es das World Wide Web gab.
Bereits Anfang des Jahres hatte das US-Justizministerium Twitter
aufgefordert, persönliche Daten und Informationen einiger Nutzer
auszugeben. Die erfuhren nur davon, weil Twitter sich gegen die Anordnung
wehrte.
Wikileaks hatte im April 2010 ein Video veröffentlicht, das den tödlichen
Beschuss von Zivilisten in Bagdad durch US-Kampfhubschrauber zeigte. Später
machte das Portal zehntausende Dokumente zum Afghanistan-Einsatz und rund
400.000 geheime Pentagon-Unterlagen zum Irak-Krieg zugänglich. Damit zog
Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange den Ärger von USA und NATO auf sich.
CK
10 Oct 2011
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