# taz.de -- Der "Gorleben-Dialog": Große Worte ohne Folgen | |
> Die "neuen Wege der Bürgerbeteiligung" die Röttgen- ausgelobt hat, sind | |
> zur Farce verkommen, die Anti-Atominitiativen stehen für eine solch | |
> Alibi-Veranstaltung nicht zur Verfügung. | |
Es waren große Worte, als Norbert Röttgen im Dezember 2010 sprach, er sehe | |
sich persönlich "in der Garantiefunktion" dafür, für Offenheit und | |
Integrität des Verfahrens zu sorgen, transparent mit den Betroffenen vor | |
Ort in den Dialog über die Zukunft Gorlebens einzusteigen. | |
Doch inzwischen hat der Bundesumweltminister die Vorzeichen verändert: Das | |
Gorleben-Moratorium wurde aufgehoben, Gutachter beauftragt, deren enge | |
Verbindung zur Atomlobby bekannt ist, der Termin für den Gorleben-Dialog | |
erst kurzfristig bekannt gegeben. | |
Die "neuen Wege der Bürgerbeteiligung" die das Röttgen-Ministerium | |
ausgelobt hat, sind damit zur Farce verkommen, die vereinigten | |
Anti-Atominitiativen wollen für eine solche Alibi-Veranstaltung nicht zur | |
Verfügung stehen. | |
Die Frage allerdings ist, ob ohne ihre Absage und ohne Röttgens hässliche | |
Formfehler ein wirklicher Dialog zustande gekommen wäre. Zu festgezurrt | |
scheinen die Fronten. Zu einem wirklich ergebnisoffenen Diskurs scheint | |
keine der beiden Seiten fähig und bereit zu sein. | |
Wichtig wäre, wenn endlich Fachleute - unter Einbeziehung der | |
atomkritischen Intelligenz - sich gemeinsam auf die Suche nach klaren und | |
nachvollziehbaren Kriterien für die beste aller schlechten | |
Endlager-Lösungen machen würden. | |
Die Endlager-Frage darf nicht als politisches Machtgerangel entschieden | |
werden, einzig und allein Sicherheitsaspekte zählen. | |
11 Oct 2011 | |
## AUTOREN | |
Marco Carini | |
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