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# taz.de -- Standard & Poor's stuft Spanien herunter: Negativer Ausblick
> "Ungewisse Wachstumaussichten" sei der Grund für die Herabstufung der
> Kreditwürdigkeit Spaniens, so die Ratingagentur. Einen Punkt weniger hat
> das Land jetzt – AA-.
Bild: "Schuld an der Krise": Graffiti an einer spanischen Bank.
WASHINGTON afp | Eine Woche nach der Ratingagentur Fitch hat auch Standard
& Poor's die Kreditwürdigkeit Spaniens herabgestuft. Die Kreditwürdigkeit
des Landes werde um einen Punkt von "AA" auf "AA-" gesenkt, zudem sei der
Ausblick negativ, teilte die Agentur am Donnerstag (Ortszeit) in Washington
mit. Portugals Regierungschef Pedro Passos Coelho stimmte sein Land auf
drastische Einsparungen im kommenden Jahr ein.
Grund für die Herabstufung Spaniens seien unter anderem die "ungewissen
Wachstumsaussichten" des Landes, erklärte Standard & Poor's. So führte die
Agentur die hohe Arbeitslosigkeit, die schwierige Finanzsituation und eine
"wahrscheinliche Verlangsamung des Wirtschaftswachstums bei Spaniens
wichtigsten Handelspartnern" an. Vor einer Woche hatte die Ratingagentur
Fitch die langfristige Kreditwürdigkeit Spaniens um zwei Stufen von "AA+"
auf "AA-" herabgestuft.
Für Spanien dürfte die Einschätzungen der Ratingagenturen bedeuten, dass es
noch teurer wird, Geld an den Finanzmärkten zu leihen. Der negative
Ausblick bedeutet, dass Spanien zudem eine weitere Herabstufung droht. Am
Dienstag hatte Standard & Poor's bereits die Bonität großer spanischer
Banken wie Santander und BBVA herabgestuft.
Fitch kündigte an, eine Herabstufung von insgesamt zwölf großen Banken zu
prüfen. Betroffen davon könnten unter anderem die Deutsche Bank sein, aber
auch die französischen Banken Crédit Agricole und BNP Paribas, das
Schweizer Geldinstitut Credit Suisse und die US-Geldinstitute Goldman Sachs
und Morgan Stanley. Begründet wurde dieser negative Ausblick damit, dass
die Geschäftsmodelle dieser Banken besonders anfällig für die wachsenden
Schwierigkeiten seien, denen sich die Finanzmärkte gegenübersähen.
Zwar gehörten die Banken zu den größten Finanzhäusern der Welt, erklärte
Fitch. "Die neuere Geschichte zeigt aber, dass auch große Banken
zusammenbrechen können." Die derzeitigen Risiken hätten große Ähnlichkeiten
mit denen während der Finanzkrise 2008.
Fitch stufte zudem die Landesbank Berlin und die Berlin-Hannoversche
Hypothekenbank um einen Punkt herab. Die Wertung "A+" werde der
tatsächlichen Stabilität der Banken gerechter. Zugleich senkte die Agentur
die Bewertung der Schweizer Großbank UBS um eine Stufe auf "A", um eine
Stufe gesenkt wurde auch die Bonität der britischen Banken Lloyds Banking
Group und Royal Bank of Scotland. Begründet wurde dies mit einer
abnehmenden Bereitschaft der Regierungen beider Länder, Banken
gegebenenfalls mit Steuergeldern zu stützen.
Portugals Regierungschef Coelho stellte am Donnerstagabend in einer im
Fernsehen übertragenen Ansprache den vom Kabinett beschlossenen Haushalt
für 2012 vor, der harte Sparschnitte vorsieht. "Das Land durchlebt eine
Zeit des nationalen Notstandes", sagte der Regierungschef. "Wir müssen
mehr, viel mehr tun als ursprünglich geplant."
Unter anderem kündigte Coelho an, dass Staatsbedienstete mit einem
Monatsgehalt von über 1000 Euro vorübergehend auf ein 13. und 14.
Monatsgehalt verzichten müssten. Die Mehrwertsteuer soll erhöht, Ausgaben
bei Bildung und Gesundheit sollen gekürzt werden. Coelho betonte, die
Maßnahmen würden nur solange gelten, wie das Land von internationaler Hilfe
abhängig sei. Das hochverschuldete Portugal hatte vom Internationalem
Währungsfonds (IWF) und der EU im Mai die Zusage für ein Hilfspaket von 78
Milliarden Euro erhalten und sich im Gegenzug zu strikten Sparmaßnahmen
verpflichtet.
14 Oct 2011
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