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# taz.de -- Denkmal für Martin Luther King eingeweiht: Anderthalb Hektar Stali…
> Erstmals hält ein Schwarzer in die Museumszeile in Washington Einzug.
> Präsident Obama eröffnet das Martin-Luther-King-Memorial mit einer
> flammenden Rede für mehr Gerechtigkeit.
Bild: Stars wie die Soulsängerin Aretha Franklin oder der blinde Musiker Stevi…
WASHINGTON dpa | Gut 43 Jahre nach seinem Tod wird der schwarze
Bürgerrechtler Martin Luther King mit einem gewaltigen Denkmal in der
US-Hauptstadt Washington gewürdigt. Präsident Barack Obama und sein Vize
Joe Biden weihten das gut neun Meter hohe Granit-Abbild am Sonntag vor den
Augen zehntausender Zuschauer ein. "An diesem Ort wird er für alle Zeiten
stehen, umgeben von Monumenten für die Gründungsväter und Verteidiger
dieser Nation", sagte Obama. Kritisiert wird in den USA jedoch, dass
ausgerechnet ein chinesischer Künstler die Statue erschuf.
King habe mit seinem Wirken einer ganzen Generation die Tür zu neuen
Möglichkeiten eröffnet, sagte Obama. Durch ihn sei Amerika "fairer, freier
und gerechter". Doch Kings Arbeit sei längst nicht erledigt, die
Ungerechtigkeit und Armut in den USA noch viel zu groß. "Wir können uns
nicht entmutigen lassen von dem, was ist. Wir müssen dafür kämpfen, was
sein sollte", meinte der Präsident in einer energischen Rede.
Das Land und die Welt müsse gerechter werden für "jedes einzelne Kind
Gottes". King war der wohl einflussreichste Bürgerrechtler der USA. Seine
Bewegung erwirkte das Wahlrecht für Schwarze und weitreichende
Antidiskriminierungsgesetze. Im Alter von 39 Jahren wurde der
Friedensnobelpreisträger 1968 von dem vorbestraften Rassisten James Earl
Ray in Memphis auf dem Balkon des Lorraine Motels erschossen.
Die Zeremonie war bereits für den 28. August geplant gewesen, den 48.
Jahrestag von Kings weltverändernder "I have a dream"-Rede in Washington,
in der er seinen Traum von der Gleichbehandlung aller Menschen beschrieb.
Die Einweihung, zu der bis 300.000 Schaulustige erwartet worden waren,
musste jedoch wegen des Hurrikans "Irene" abgesagt werden, der damals an
der US-Ostküste tobte. Doch auch zur Ersatzveranstaltung bei strahlendem
Sonnenschein machten sich nach Veranstalterangaben weitgehend schwarze
50.000 Menschen aus den ganzen USA auf den Weg.
Eine Riege amerikanischer Stars wie die Soulsängerin Aretha Franklin oder
der blinde Musiker Stevie Wonder ehrten King mit bejubelten
Bühnenauftritten. Auch seine Familie und Weggefährten waren bei der Feier
vertreten. Das Programm bestand zudem aus Reden von Bürgerrechtlern, die
aktuelle soziale Missstände anprangerten. Die "Dream"-Rede wurde noch
einmal in voller Länge gezeigt.
Das Monument war am 22. August für die Öffentlichkeit freigegeben worden
und hat seitdem Touristen aus aller Welt angezogen. Die Statue aus hellem
Granit steht auf einem Gelände von der Größe mehrerer Fußballfelder mitten
in der berühmten Museumszeile im Herzen der Stadt. Sie ist umgeben von zwei
langen Mauern mit eingemeißelten Zitaten von King. Das Bauwerk kostete 86,5
Millionen Euro und wurde aus Spenden finanziert.
Für Kritik hatte vor der Eröffnung gesorgt, dass kein Amerikaner, sondern
der chinesischen Bildhauer Lei Yixin die Statue erschuf. Er sei deutlich
sichtbar von seinem kommunistischen Umfeld geprägt, hieß es in
Zeitungskommentaren. Vieles an dem Denkmal erinnere an Bildnisse von
Stalin.
17 Oct 2011
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