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# taz.de -- Stevens und Schalke 04: Ungehobelt herzlich
> Der Schalker Sieg gegen Hoffenheim unterstreicht die Theorie, dass die
> Methoden von Huub Stevens immer noch funktionieren. Auf Platz 1 sollte
> man ihn nicht ansprechen.
Bild: Würde in der Tabelle auch mal gern verfolgt werden: Huub Stevens.
GELSENKIRCHEN taz | Eigentlich ist es ein herrlicher Herbsttag gewesen auf
Schalke. Der heimische Bundesligist hatte 3:1 gegen 1899 Hoffenheim
gewonnen und steht nun auf Platz zwei in der Tabelle. Und doch gab es
diesen Moment, in dem die Stimmung kippte.
Ob denn noch mehr möglich sei als dieser zweite Platz, wollte jemand von
Huub Stevens wissen, woraufhin sich der Blick des Trainers verfinsterte und
tödliche Blitze in den Raum zu senden schien. "Wir müssen auch realistisch
sein, manche können das nicht, aber ich kann das", stieß Stevens mit
bebender Stimme hervor.
Es war eine Situation, in der sich alle Anwesenden einen Eindruck von jenem
Moment verschaffen konnten, die Benedikt Höwedes später als Wendepunkt der
ersten Stevens-Wochen beschreiben sollte. Nach der Heimniederlage gegen
Kaiserslautern hat Stevens Todesblitze auf seine Mannschaft abgefeuert,
seine Worte waren kalt.
"Wir haben eine ganz klare Ansprache bekommen, dass das, was wir da
defensiv gemacht haben, so nicht tragbar ist", berichtete Höwedes. Danach
hat die Mannschaft in vier Spielen nur noch das Tor der Hoffenheimer am
Samstag zugelassen (Ibisevic, 63.).
Seit sieben Partien arbeitet Stevens nun als Trainer bei den Schalkern,
sechs dieser Spiele gewann die Mannschaft. Nach den Bayern stellt der
Revierklub den zweitbesten Sturm der Liga. Es ist das alte Stevens-Rezept,
auf das dieser Schalker Kader anspringt: die ungehobelt-herzliche Art
dieses Trainers, der verletzend sein kann, der es aber hervorragend
versteht, keinen Spieler ins soziale Abseits zu stellen.
## Bislang verborgene Offensivfähigkeiten
Aber Stevens wäre nicht Stevens, wenn er nicht auch ein paar Ideen zur
Defensivsstruktur seines Teams entwickelt hätte. Nach dem
Kaiserslautern-Spiel baute er die Viererkette um, Joel Matip bildet seither
mit Kyriakos Papadopoulos die Innenverteidigung, Kapitän Höwedes wechselte
auf die rechte Seite der Defensivreihe, wo er bislang verborgene
Offensivfähigkeiten entwickelt.
Und vor der Kette bildet der immer zweikampfstärkere Lewis Holby gemeinsam
mit dem neu ins Team integrierten Jermaine Jones die Doppelsechs. Jones,
der unter Felix Magath und Ralf Rangnick keine Rolle spielte, blüht
regelrecht auf.
Der 18-jährige Julian Draxler machte sein vielleicht bestes Spiel für
Schalke, bereitete zwei Tore vor, während das Trio Raul-Huntelaar-Farfan
qualitativ wohl unerreicht ist in der Bundesliga - sieht man von den
Münchnern ab. Huntelaar traf wieder zweimal (73.; 76.), zehn Tore hat er
jetzt in der Liga erzielt. Und Raul ist bekanntlich ein Genie. Gegen
Hoffenheim erzielte er das 1:0, mit der Hand zwar, doch der Treffer war
regulär. Der Ball sprang ihm an den Unterarm. Nach den Regeln ist nur die
Absicht strafbar.
30 Oct 2011
## AUTOREN
Daniel Theweleit
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