Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kulturpolitik: Opernstiftung sucht neuen Vorsänger
> Erneut dreht sich in der Opernstiftung das Personalkarussell, weil die
> Spitze geht: Peter F. Raddatz, Chef der drei Opernhäuser, wechselt ans
> Deutsche Schauspielhaus in Hamburg.
Bild: Der Gehende: Peter F. Raddatz
Klickt man auf "Jobs" auf der Internetseite der Berliner Opernstiftung,
findet man eine ganze Reihe von Stellenangeboten: Sänger, Tänzer,
Bühnentechniker, PR-Leute, Praktikanten werden gesucht. Die neueste und
sicher spektakulärste Vakanz dagegen steht noch nicht online: Die
Opernstiftung sucht mal wieder einen Generaldirektor, es ist der vierte
seit ihrer Gründung im Jahr 2004.
Peter F. Raddatz, Chef der Opernstiftung Berlin, hat angekündigt, als
Kaufmännischer Direktor an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg zu
wechseln. Er wolle dort von 2013 an das Theater zusammen mit der neuen
Intendantin Karin Beier leiten, so Raddatz Ende vergangener Woche. Er habe
den Wunsch, wieder enger in den "künstlerischen Betrieb eingebunden zu
sein", begründete er seinen Schritt nach Hamburg. Wann er in Berlin genau
ausscheidet, ist offen.
Raddatz und Karin Beier kennen sich aus gemeinsamen Kölner Zeiten. Am Rhein
war er bis 2001 Geschäftsführender Intendant der Bühnen Köln. Er steht seit
2009 an der Spitze der Berliner Opern. Unter dem Dach der Opernstiftung
wurden 2004/2005 die Deutsche Oper, die Staatsoper Unter den Linden und die
Komische Oper organisatorisch zusammengefasst. Der Etat beträgt derzeit
rund 150 Millionen Euro, zuletzt eröffnete die Stiftung die gemeinsamen
Bühnenwerkstätten der drei Opern in Friedrichshain und lenkte den Umzug der
Staatsoper ins Schillertheater. Die Staatsoper wird bis 2014 saniert.
Für den Regierenden Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit (SPD)
ist der Abschied ein harter Schlag, hatte er sich doch mit Raddatz erhofft,
Ruhe und Kontinuität in die von Auseinandersetzungen, Finanzproblemen und
Kündigungen durchgerüttelte Stiftung zu bringen. In der Stiftung drehte
sich das Personalkarussell bis 2008 recht schnell. Die beiden ersten
Direktoren, Michael Schindhelm und Stefan Rosinski, hatte Wowereit
gekündigt. Rosinski hatte Wowereit, der auch Vorsitzender des
Stiftungsrates ist, Ideenlosigkeit bei der Gestaltung der Berliner
Opernlandschaft vorgeworfen. Daraufhin war Rosinski seinen Job los.
Die Kulturverwaltung will nun mit der Suche nach einem Nachfolger beginnen,
hieß es von dort. Wer immer Kultursenator in der neuen SPD-CDU-Koalition
sein wird, er muss sich gleich um eine große Baustelle kümmern.
30 Oct 2011
## AUTOREN
Rolf Lautenschläger
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.