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# taz.de -- Kommentar Lufthansa und Schönefeld: Geld verdient wird anderswo
> Die größte Fluglinie Duetschlands schafft 500 Jobs in Berlin. Das ist
> keine gute Nachricht, denn die Bedingungen sind mies.
Bild: Heiß auf Berlin: Lufthansa-Vorstand Carsten Spor am Mittwoch
Die Freude über diese Meldung ist getrübt: Die Lufthansa, DAX-Konzern und
Nummer eins der Branche in Deutschland, will 500 neue Jobs in Berlin
schaffen. Die zusätzlichen Flugbegleiter und Piloten sollen für ihr Geld
allerdings deutlich mehr arbeiten als ihre Kollegen in Frankfurt und
München.
Außerdem erhalten sie nur befristete Verträge, damit die Lufthansa bei der
Altersvorsorge sparen kann. Diese Ankündigung des Konzerns gibt die
Richtung vor, in die sich das Berliner Wirtschaftswachstum entwickeln wird:
immer eine Spur unter dem Bundesdurchschnitt.
Immerhin entstehen überhaupt Arbeitsplätze, halten Wirtschaftsförderer
entgegen. Besser billig als gar nicht. Wirklich schlecht dürften
Lufthansa-Stewardessen zudem auch mit dem neuen Tarif nicht verdienen. Der
vermeintliche Jobmotor BER läuft an. Und wieder kursiert die Faustformel,
nach der eine neue Stelle so und so viele Arbeitsplätze nach sich ziehe.
Gleichzeitig darf, muss die Lufthansa-Unternehmenspolitik freilich
kritisiert werden. Der Konzern machte 2010 einen operativen Gewinn von 876
Millionen Euro; es gibt keine Notwendigkeit, die neuen Mitarbeiter zu
schlechteren Konditionen einzustellen.
Da sich das Unternehmen gern mit Größe und Bedeutung schmückt und
Wettbewerber kleinredet, weiß es auch, welche Signalwirkung von seiner
Personalpolitik ausgeht. Andere Firmen werden sich danach richten, nach dem
Motto: Standort Berlin? 20 Prozent weniger Gehalt. Der Preiskampf, Sie
wissen schon.
9 Nov 2011
## AUTOREN
Kristina Pezzei
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