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# taz.de -- FBI zerschlägt Botnet: Heimliche Kontrolle über 4 Millionen PCs
> Sie kontrollierten mit ihren Servern Computer in 100 Ländern: Sechs Esten
> und ein Russe haben sich im Internet ein kleines Vermögen über gefakte
> Werbeklicks ergaunert.
Bild: Massenhaft Klicks umgeleitet.
NEW YORK dapd | Sie sollen die Kontrolle über vier Millionen Computer in
100 Ländern übernommen und sich so 14 Millionen Dollar (10,3 Millionen
Euro) erschwindelt haben. Nach jahrelangen Ermittlungen ist jetzt Anklage
gegen sieben Internet-Betrüger aus Osteuropa erhoben worden.
Die sechs Esten und ein Russe hätten allein in den USA 500.000 Rechner mit
schädlicher Software infiziert und über ihre eigenen Server – ein
sogenanntes Botnet – kontrolliert, teilte die US-Staatsanwaltschaft am
Mittwoch mit.
Staatsanwalt Preet Bharara bezeichnete den Fall als einmalig. Denn die
Verdächtigen hätten sich durch die geheime Umleitung von Datenströmen auf
die eigenen Server einen Anteil von Internet-Werbeeinnahmen in
Millionenhöhe erschwindelt. "Die Angeklagten haben in massivem Umfang dem
Begriff 'Etikettenschwindel' eine neue Bedeutung verliehen", sagte Bharara.
Die USA wollen für die sechs Esten, die jetzt in ihrem Heimatland verhaftet
wurden, eine Auslieferung beantragen. Der Russe ist noch auf der Flucht.
## "Operation Ghost Click"
Die Esten wurden von der US-Bundespolizei FBI in Zusammenarbeit mit der
örtlichen Polizei und einer Reihe von IT-Unternehmen festgenommen. Die
Internetsicherheitsfirma Trend Micro bezeichnete die unter dem Namen
"Operation Ghost Click" durchgeführten Ermittlungen als bisher
bedeutsamsten Schlag gegen Cyberkriminelle.
Das Problem war als erstes von der US-Raumfahrtbehörde NASA entdeckt
worden, wo 130 Computer infiziert worden waren. Die Ermittler folgten der
digitalen Spur nach Osteuropa, wo sie auf von den Angeklagten betriebene
Unternehmen gestoßen seien, die sich als legitime Internet-Werber
ausgegeben hätten, heißt es in der Anklageschrift.
Nach einer Infektion durch die schädliche Software wurden Computernutzer,
die etwa auf Internetseiten wie Amazon, den Video-Dienst Netflix oder die
US-Steuerbehörde zugreifen wollten, zu Websites umgeleitet, auf denen die
Verdächtigen für jeden Klick auf eine Anzeige Geld kassierten, teilten die
US-Behörden mit.
Außerdem waren die Internet-Betrüger auch in der Lage, tatsächliche
Anzeigen auf weiteren Werbeseiten mit anderen zu ersetzen, die ihnen mehr
illegale Einnahmen brachten. Innerhalb von fünf Jahren sollen sich die
Angeklagten so 14 Millionen Dollar (10,3 Millionen Euro) erschwindelt
haben.
10 Nov 2011
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