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# taz.de -- Für bessere Bildung: Studenten auf den Barrikaden
> Bezahlbare Mieten, mehr Mitbestimmung an den Unis und keine
> Zugangshürden: FU-Studierende formulieren Forderungskatalog. Heute
> bundesweite Demos.
Bild: Studenten fordern: Fahrt zum Masterstudium
Die Tür des Hörsaals 1a in der Silberlaube fliegt auf und herein kommt der
Teufel. Er ist groß, rot, trägt ein Nasenpiercing und sieht wütend aus -
wie viele, die sich hier versammelt haben.
Rund 700 StudentInnen sitzen auf Tischen, Treppenstufen und dem Boden des
Raumes, in den die riesige Teufelsfigur aus Pappmaché hineingetragen wird.
Die Vollversammlung der Freien Universität stimmt am Mittwoch über ihren
Forderungskatalog ab, der anlässlich des Bildungsstreiks die Interessen der
Studierenden abbilden soll. Die Forderungen sind breit gefächert: freie
Bildung für alle, Wegfall der Zugangshürden und der Regelstudienzeit,
demokratisches Mitbestimmungsrecht, öffentliche Hochschulfinanzierung statt
Exzellenzinitiativen, einen existenzsichernden Mindestlohn und, als letzter
Punkt, bezahlbare Mieten. Utopisch klingen die Forderungen, fast radikal.
"Radikal ist eigentlich etwas gutes", sagt ein Student, "aus dem
Lateinischen übersetzt bedeutet der Ausdruck, an die Wurzel zu gehen." Und
genau das wollen die StudentInnen erreichen: das Problem an der Wurzel
beheben.
Der bundesweite Bildungsstreik im Rahmen der "Global Weeks of Action for
Education" ruft Schüler, Auszubildende, Studierende, Lehrer und Dozenten
auf die Straße, um gegen Missstände im Bildungssystem zu demonstrieren. In
über 40 Städten sind Demos, Flashmobs, Besetzungen und andere Aktionen
geplant. In Berlin findet die Auftaktkundgebung der Demonstration unter dem
Motto "Bildungsstreik - Bildung für alle" um 12 Uhr vor dem Roten Rathaus
statt. Die Veranstalter rechnen mit etwa 5.000 Teilnehmern. Auch die
Occupy-Bewegung und die Streikenden der Charité haben sich sich dem
Bildungsstreik angeschlossen.
Und auch das Volksbegehren für "Freie Zulassung zum Masterstudium" wird
dort einen zweiten Anlauf nehmen. Es war im Mai an den 20.000
Unterschriften gescheitert, die als erste Hürde notwendig sind, um ein
Volksbegehren auf den Weg zu bringen. In diesem Wintersemester wollen die
InitiatorInnen es noch einmal versuchen. Ziel ist, einen Rechtsanspruch auf
Masterstudienplätze für alle Berliner Bachelor-Studenten zu erreichen.
16 Nov 2011
## AUTOREN
Julia Kohl
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