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# taz.de -- Kommentar Güterbahnhof Grunewald: Kleckern statt klotzen
> Hier die vom Großprojekt bedrohten Bürger, dort der Großunternehmer, der
> klotzt, anstatt zu kleckern? Ganz so einfach ist es nicht.
Bild: Beschaulich ist's im Grunewald - doch um die Ecke lauert schon der Möbel…
Auf den ersten Blick sind gut und böse im Fall der Güterbahnhof-Pläne klar
verteilt: Hier die lärmgeplagten und vom Großprojekt bedrohten Bürger, dort
der finanzkräftige Großunternehmer, der klotzt, anstatt zu kleckern. So
einfach ist es aber nicht.
Die Menschen am Eichkamp leiden schon heute unter Verkehrslärm - ihre
Straße ist eine Abkürzung für Autofahrer, Avus und Bahn rauschen daneben
vorbei. Die inhabergeführten Geschäfte in den Ku'damm-Seitenstraßen kämpfen
permanent um Kundschaft und Existenz. Und das Misstrauen gegen
Großunternehmer mit viel Geld in der Tasche? Es wäre nicht das erste Mal,
dass Geld die Entwicklung der Stadt entscheidet.
Gleichzeitig muss dem Möbelhändler Krieger zugute gehalten werden, dass er
am Eichkamp über die Pläne informiert hat, auf die Menschen zugeht. Und mal
ehrlich: Wohnen will in dem Lärmdreieck wohl keiner. Eher wäre es eine
Option, das Gelände weiter sich selbst zu überlassen, auch mit Blick auf
die im Süden anschließende Gedenkstätte für die deportierten Juden. Ein
schöner Traum, zweifellos.
## Kompromiss gesucht
Realistisch hingegen wäre ein Kompromiss. Krieger bekennt sich zum Standort
Innenstadt, will ihm den Vorzug vor der "grünen Wiese" geben. Gut! Dann
muss ein Konzept aber an die Stadt angepasst werden. Kleinteiliger Handel,
unter Schutz des Ensembles, mit weniger Parkplätzen, kurz: kleckern statt
klotzen. Das wäre visionär.
21 Nov 2011
## AUTOREN
Kristina Pezzei
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Stadtentwicklung: Streit zwischen Gleisen
Der alte Güterbahnhof Grunewald ist ein hundertjähriges Kleinod. Das
Ensemble soll einem Möbelmarkt weichen. Anwohner, Bezirk und Land wehren
sich.
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