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# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
> Jean Claude Van Damme ist nicht im Kabinett von Korea, der Murmelwulff
> kommt wieder und der Baron muss saufen.
Herr Küppersbusch, was war schlecht letzte Woche?
Friedrich Küppersbusch: Ich hatte tolle Weihnachten mit aller Liebe und
allen Lieben. Absolut nichts zu nörgeln. Eine Katastrophe für Kolumnisten.
Was wird besser in dieser?
Glasscherben! Glasscherben! Glassssscherben! Das Jahr ist einen Tag alt und
ich habe alle Ersatzschläuche für mein Fahrrad verbraucht!
Der alte Kim ist tot, es lebe ein neuer Kim: Ein früherer Mitschüler aus
Schweizer Internatszeiten bezeichnete den pausbäckigen Diktator als
schüchternen jungen Mann, der Michael Jordan und Jean-Claude van Damme
verehrt habe. Ein Grund zur Sorge?
Ich glaube nicht, dass er die beiden ins Kabinett holt. Andererseits und
siehe unten: Wieso nennen so viele Leute ihre Töchter "Kim"? Was droht uns
da nach Merkel? In Nordkorea hat es jetzt tagelang ausgesehen wie in
Gelsenkirchen zum Abschluss der Bundesligasaison, so was möchte man sich
doch nicht bei jedem Regierungswechsel auch noch angucken.
In jedem Fall gestorben und wahrscheinlich auch nicht wieder auferstanden
ist Jopi Heesters. Ein Verlust für das deutsche Fernsehen?
Der TV - Hund "Lassie" wurde über die Serie hinweg von insgesamt sieben
dressierten Hunden dargestellt. Bei Heesters war es ähnlich und viele
verdächtigen Helmut Schmidt. Insgesamt nähren Spätabberufungen wie Jopi,
Leni Riefenstahl oder Ernst Jünger den Verdacht, dass es doch ein Paradies
geben muss hinterher, denn die durften besonders lange nicht rein. Rechnen
wir mit 170 Jahren bei Dieter Bohlen.
Die Hacker-Gruppe Anonymous hat Kreditkartendaten von Kunden eines
US-Sicherheitsunternehmens geknackt. Microsoft, Apple und andere wurden
unfreiwillig zu großen Spendern. Soll man den Maskierten ihre
Robin-Hood-Geschichte glauben?
Nö, die Geschichte fänd ich aber auch gelogen prima und eine Wunschmeldung
für 2012.
Niedersachsens Grüne wollen erst mal keinen Untersuchungsausschuss zu Wulff
und seinen Krediten. Lieber stellt man eine Anfrage an die Landesregierung.
Werden dieses Mal die richtigen Fragen gestellt werden?
Und ewig grüßt der Murmelwulff. Wenn es eine Strategie wäre, dann die, den
Bundespräsidenten so langsam zu zerlegen, dass einem unterwegs ein
kandidabler Gegenvorschlag einfällt. Wer es wohl meint mit Wulff, der ist
nach dem Rauswurf von Pressechef Olaf Glaeseker nicht erleichtert, sondern
fängt nun an, sich richtig Sorgen zu machen: Glaeseker hat einen selten
guten, kollegialen und schlauen Ruf in der Szene. Den auf Gauck ansetzen
und es geht wieder los.
Gar nicht wieder raus aus den Schlagzeilen will Hannover. Wenn der
Langweiler Maschmeyer und seine Freunde es schon nicht schaffen, neue
Schlagzeilen zu liefern, verbietet man eben die E-Zigarette in öffentlichen
Gebäuden. Ein wegweisender Schritt?
Die englischsprachige Menschheit hält die Stadt eh für einen falsch
geschriebenen schweren Kater, und sein Fürst Spaß-August, der bei jeder
Gelegenheit sein Adelsgeschlecht rausholt, tut ein Übriges. Das beste
Deutsch wird um Hannover gesprochen, und sonntags führt man seinen Partner
an der Leine spazieren. Zaun drum, Schild "Deutschlandpark" dran und
Eintritt nehmen.
Das Verfahren wegen Fahrerflucht gegen den künftigen FDP-Generalsekretär
Patrick Döring wird eingestellt. Ein zarter Aufwärtstrend für die FDP -
oder nur die mafiöse Hannoveraner Justiz?
Der benachbarte VW-Konzern designt schon das Sondermodell "Döring" mit
serienmäßig abgekloppten Rückspiegeln, Claim "Rücksichtslos ab Werk - FDP".
Da werden BMW-Kunden wankelmütig.
CSU-Chef Horst Seehofer will sich 2012 sehr darum bemühen, dass "der
Karl-Theodor" wieder in die bayrische Lokalpolitik einsteige. Aber wird er
da auch bleiben?
Seehofer meint: "Lokalpolitik", das ist das bayerische Wort für
Sicherheitsverwahrung. Ohne ein paar beherzte Alkoholfahrten kommt der
Baron da nie wieder raus. Hund sans scho !
Hart trifft es auch alle Kevins und Chantals - sie bekommen nicht nur
schlechtere Schulnoten, sondern laut einer Studie auch schwerer Dates über
das Internet. Ungerecht?
Wird man später noch seine Großeltern besuchen, oder bepisst man sich schon
bei der Frage "Fahren wir heute zu Oma Schangtall-La Toya und Opa Thorben?"
Und was machen die Borussen?
Dritter Mannschaftsbus-Fahrer in zwei Jahren. Wie man hört, hatten sie
außenspiegeltechnisch das Zeug zum FDP-Generalsekretär. Das Fahrzeug ist
aber auch unhandlich. Bitte hier jetzt nicht mit 17-Jährigen
experimentieren! FRAGEN: AKL
1 Jan 2012
## AUTOREN
Friedrich Küppersbusch
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