# taz.de -- Kommentar Stellwerk: Das Primat der Events | |
> Weichenstellungen für eine lebendige Jazzstadt Hamburg sehen anders aus. | |
Bild: Als der Jazzclub noch das Stellwerk betrieb: Auftritt von Jessica Gall un… | |
Scheiße, natürlich. Am Ende waren es Toiletten, die den alten Förderverein | |
Stellwerk zum Aufgeben brachten. Oder genauer: der Eindruck, als | |
Kulturveranstalter von den zuständigen Stellen allein gelassen zu werden. | |
Der Jazzclub in Stellwerk machte eines der buntesten Programme Hamburgs. | |
Vielleicht war der Sprung über die Elbe für viele Jazzfans zu weit. Dabei | |
ist das Stellwerk direkt im Harburger Bahnhof optimal mit der S-Bahn zu | |
erreichen. Vielleicht liegen die Gründe aber auch woanders: Hamburg mag es | |
dick. Bei den Oberweiten auf der Reeperbahn wie bei der Tonnage im Hafen. | |
Der Elbjazz klotzt, anstatt zu kleckern und die Festivals machen den | |
Overload zum Konzept und Markenzeichen. | |
Das interessierte Laufpublikum liebt solche Events. Wo so viel geboten | |
wird, ist für jeden was dabei. Wegen der Strahlkraft solcher Leuchttürme | |
fließt auch Geld der Kulturverwaltung. Die Bürgerschaft möchte mehrheitlich | |
die Musikpreis-Gala "Echo Jazz" in die Stadt holen. Schließlich brechen | |
Musiker wie Till Brönner, Roger Cicero oder Nils Wülker - die beiden | |
letzteren sind übrigens Hamburger Jungs - kommerzielles Eis für den Jazz. | |
Jenen, die vor Ort Strukturen wachsen ließen, dankt man in Sonntagsreden | |
für ihr Engagement. Weichenstellungen für eine lebendige Jazzstadt Hamburg | |
sehen anders aus. | |
1 Jan 2012 | |
## AUTOREN | |
Tobias Richtsteig | |
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