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# taz.de -- Kommentar muslimisches Gewerbecenter: Die Motive kennenlernen
> Wäre die Initiatorin nicht so offenherzig - es hätte niemand Notiz von
> dem Projekt genommen.
Bild: Soll ausschließlich muslimische Geschäfte beherbergen: die geplante Lad…
Da soll eine Ladenpassage mit ausschließlich muslimischen Mietern entstehen
- und mancherorts ist die Aufregung groß. Ein Vergleich wird da schnell
gezogen: "Stell dir vor, das würden andersherum passieren".
Aber es ist eben ein Unterschied, ob eine Mehrheitsgesellschaft eine
Minderheit diskriminiert - oder ob eine Minderheit sich von der Mehrheit
abzugrenzen versucht. Letzteres geschieht meist aus der eigenen Erfahrung
von Ausgrenzung heraus. Und es dient oft der Wahrung der eigenen Identität.
Ob das im Falle der Frau Abdi auch der Grund ist, sei mal dahingestellt.
Nun darf man nicht naiv sein. Es gibt sicher ganz bewusste Bestrebungen der
Islamisierung. Man sollte aber auch die Moschee im Dorf lassen. Wäre die
Initiatorin des Harburger "Firdaus-Center" nicht so offenherzig mit ihren
Plänen umgegangen, sondern hätte sie - wie jedes "normale" Einkaufszentrum
auch - ihre Auswahlkriterien geheim gehalten: Es hätte wohl kaum jemand von
ihrem Projekt Notiz genommen. Frau Abdi aber hat alles dafür getan, um sich
verdächtig zu machen - und bis auf weiteres unter Beobachtung zu stehen.
Es ist aber anderes nötig als bloß empört aufzuschreien. Der beste Schutz
der Mehrheitsgesellschaft vor bösen Überraschungen wäre es, auf die
Minderheit zuzugehen, mit den Menschen zu sprechen, ihre Motive
kennenzulernen.
13 Jan 2012
## AUTOREN
Niels Holsten
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Integration: Sortenreine Ladenzeile
Im Hamburger Stadtteil Harburg soll ein Einkaufszentrum ausschließlich für
muslimische Geschäfte entstehen. Die Lokalpolitik fürchtet eine
"Parallelgesellschaft".
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