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# taz.de -- Proteste gegen Bergbauprojekte in Panama: Polizeiwache geht in Flam…
> Seit einer Woche schon wehren sich die Ngöbe-Bugle im Westen Panamas
> gegen ihre Vertreibung. Mit Gewalt löste die Polizei die Blockade der
> Panamericana-Fernstraße auf.
Bild: Blockade der Panamerikanischen Fernstraße: Kurz darauf schritten die Sic…
PANAMA-STADT dpa | Die Proteste panamaischer Indigener gegen geplante
Bergbauprojekte drohen weiter zu eskalieren. Rund 500 Indigene zündeten in
der westlichen Provinz Chiriquí nahe der Grenze zu Costa Rica am Montag ein
Quartier der Nationalpolizei an. Mindestens ein Polizist wurde schwer
verletzt.
Die Indigenen der Ethnie Ngöbe-Bugle wehren sich seit gut einer Woche mit
Straßenblockaden gegen den Bau von Bergwerken und Stauseen in ihrer Region.
Aufgebrachte Demonstranten, in ihrer Mehrheit Arbeiter der umliegenden
Kaffee- und Gemüsefarmen, drangen am Montag in der Gemeinde Volcán in die
Polizeiwache ein, rissen alle Papiere an sich und legten Feuer. Sie riefen
Slogans gegen die Regierung und versicherten, dass sie bereit seien, im
Kampf zu sterben. Auch das Rathaus des Ortes und die Feuerwehrstation
wurden niedergebrannt.
Die Regierung des konservativen Präsidenten Ricardo Martinelli hatte den
Indigenen zuvor einen Dialog angeboten. Außenminister Roberto Henríquez
sagte am Montag vor Diplomaten: "Der Dialog ist der korrekte Weg, um die
nationalen Probleme zu lösen." In Panama-Stadt solidarisierten sich am
Montag Gewerkschaften und andere Organisationen mit den Protestierenden und
gingen auch auf die Straße.
Die Lage im panamaischen Grenzgebiet zu Costa Rica hatte sich schon am
Wochenende zugespitzt und auf weitere Gebiete übergegriffen. Am Sonntag
hatte die Regierung eine Blockade der Panamericana-Fernstraße gewaltsam
aufheben lassen, ein Demonstrant war getötet worden.
Sicherheitsminister José Raúl Mulino rechtfertigte die Gewaltanwendung
gegen die Ngöbe-Buglé, das größte indigene Volk in Panama. Er warnte sie am
Montag, die Panamericana-Fernstraße erneut zu blockieren. Ein Sprecher
kündigte dagegen an, die Blockaden sollten fortgesetzt werden.
Die Region an der Grenze zu Costa Rica verfügt über reiche Bodenschätze.
Das aktuell umstrittene Projekt ist der Berg Cerro Colorado. Die Regierung
will kanadischen und koreanischen Unternehmen erlauben, dort enorme
Kupfervorkommen zu erschließen. Das würde die Umsiedlung zahlreicher Dörfer
bedeuten, wogegen sich die Indigenen zur Wehr setzen.
7 Feb 2012
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