Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Porträt Jasmin Maurer: Eine Saar-Piratin für Ihre Sorgen
> Die 22-jährige Jasmin Maurer ist IT-Systemkauffrau und Spitzenkandidatin
> der Piraten im Saarland. Sie sagt: "Politik muss wieder ehrlicher
> werden."
Bild: So jung und schon in der Politik: Jasmin Maurer, 22 Jahre alt.
Als im Sommer 2009 Bundestagswahl war, wollte sich die damals 20-jährige
Jasmin Maurer zunächst genau informieren. Also klapperte sie die Infostände
der Parteien ab. "Die Leute der Piratenpartei waren greifbarer, sie kamen
aus der Mitte der Bevölkerung", erinnert sie sich.
Als sie dann noch große inhaltliche Übereinstimmungen mit den Themen
Transparenz und Bürgerbeteiligung sah, beschloss Maurer, der Piratenpartei
nicht nur ihre Stimme, sondern auch ihre Unterstützung zu geben.
Sie half beim Wahlkampf und trat am Tag der Bundestagswahl in die Partei
ein. 364 Tage später wurde sie Landesvorsitzende. "Bei uns waren damals
alle ganz neu dabei, weil es die Saar-Piraten erst seit 2009 gibt",
begründet sie den schnellen Aufstieg. Der sollte nicht das Ende ihrer
politischen Karriere bedeuten.
Denn seit in Deutschlands kleinstem Flächenbundesland die Jamaika-Koalition
auseinanderbrach und die Verhandlungen zwischen CDU und SPD über eine neue
Regierung scheiterten, stehen Neuwahlen an. "Wir waren auf die Neuwahl
nicht vorbereitet, aber haben uns sehr schnell organisiert", sagt Maurer.
Auf diesem Weg gab es einige Hürden zu nehmen. So hat Maurer mit
Unterstützung ihrer Parteikollegin Marina Weisband erst Ende dieser Woche
die notwendigen 900 Unterstützerunterschriften gesammelt, um überhaupt an
der Wahl teilnehmen zu dürfen.
## "Kein Problem, wenn Heiko Maas was nicht weiß"
Seit Kurzem ist die IT-Systemkauffrau in der Ausbildung auch noch
Spitzenkandidatin ihrer Partei. Sie wurde – wie es sich für die Piraten
gehört – basisdemokratisch gewählt. Dieses Prinzip ist der gebürtigen
Saarländerin sehr wichtig: "20 Augenpaare sehen einfach mehr als zwei."
Maurer hat ganz bestimmte Vorstellungen, was sie am politischen Betrieb
verändern möchte: "Politik muss wieder ehrlicher werden." Sie hätte
demzufolge "kein Problem damit, wenn Heiko Maas sagen würde, dass er etwas
nicht weiß".
Sie sagt, was sie denkt, und das verlangt sie auch von anderen. Was wäre
ihre erste Handlung als Ministerpräsidentin des Saarlands? "Ganz ehrlich,
darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht." Muss sie auch nicht,
denn schließlich geht es für die Piraten zunächst einmal um den Einzug in
den Landtag.
Aber eine Idee hat sie dann doch: "Ich würde alle Bürger auffordern, mir
von ihren Sorgen zu berichten. Nur so weiß eine Ministerpräsidentin auch,
was die Bürger bewegt."
10 Feb 2012
## AUTOREN
Timo Reuter
## ARTIKEL ZUM THEMA
Piraten-Logo zu Acta: Hitlers achtarmiger Helfer
Die Piratenpartei benutzte im Kampf gegen Acta ein Logo, dass manche zu
Nazi-Vergleichen animiert. Dabei ist es nur schrecklich unkreativ.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.