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# taz.de -- Gemeine Hunde: Schluss mit Listen!
> Alle Fraktionen im Abgeordnetenhaus haben sich offenbar geeinigt, dass
> die Kampfhundliste abgeschafft wird. Was heißt das?
Bild: Will nur spielen: Pit-Bull, sicherheitshalber hinter Gittern.
Es ist an der Zeit, Vorurteile abzubauen anlässlich dieser guten Nachricht
für die Frauchen und Herrchen von Pit-Bull, American Staffordshire Terrier,
Bullterrier, Tosa Inu, Bullmastiff, Dogo Argentino, Fila Brasileiro, Mastin
Espannol, Mastino Napoletano und Mastiff. Diese zehn Hunderassen sind
bislang als besonders gefährlich gebrandmarkt, sie stehen auf der Berliner
"Kampfhund-Liste", die ersten vier sind gar meldepflichtig. Aber diese
Liste soll nun abgeschafft werden. Darüber sind sich die Fraktionen im
Abgeordnetenhaus offenbar einig; sie wollen das sieben Jahre alte Gesetz
über das Halten und Führen von Hunden reformieren.
Die Hundeflüsterer fordern schon lange ein Ende der Diskriminierung. Ihr
Credo: Diese Hunderassen sind nicht per se böse, die Tiere können auch ganz
niedlich sein. In England oder den USA sind viele dieser "Listenhunde" als
Familienhunde beliebt. Sie sind Krankenpflegehunde, Rettungshunde,
Blindenhunde. Gute Hunde. Und überhaupt: Kräftig zubeißen kann auch ein
Deutscher Schäferhund, und in der Berliner Beiß-Statistik steht er unter
den Rassehunden in absoluten Zahlen gar auf Platz eins. Aber ihn als
Kampfhund zu bezeichnen, auf diese Idee käme trotzdem niemand. Es ist
übrigens auch nicht bekannt, dass die Listenhunde einen überproportional
großen Anteil an den 55 Tonnen Hundescheiße hätten, die pro Tag in Berlin
auf Straßen und Grünflächen liegen bleiben. Was ja ein Grund wäre.
Stattdessen fressen die sogenannten Kampfhunde den Tierheimen das Futter
weg, weil keiner sie haben will.
Der Plan ist nun, dass der Hundeführerschein für alle kommen soll, so wie
es ihn zum Beispiel in Niedersachsen schon gibt. Das hatte Schwarz-Rot auch
so in den Koalitionsvertrag geschrieben. Bei den Hundebesitzern anzusetzen
verspricht auch sinnvoller zu sein als eine Aufteilung der Hunde in Gut und
Böse. Denn die Hunde sind schlussendlich doch alle gleich, die Rasse spielt
so was von gar keine Rolle. Ob Bullterrier oder Pudel: Die Hunde, unsere
lieben vierbeinigen Freunde, sie wollen doch immer nur spielen.
SE Spielender-Pit-Bull-Foto: ap
19 Feb 2012
## AUTOREN
Sebastian Erb
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